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Einwurf 12: Harvardismus


Harvard gut, alles gut? Hatten wir das früher nicht auch schon? Klar doch, im Vatikan, nur geht es in Harvard jetzt nicht mehr um religiöse Dogmen, sondern um intellektuelle und betriebswirtschaftliche «Leadership». Und für das ewigwährende Top-Ranking von Harvard braucht es auch keinen lieben Gott mehr, denn dank der Alumni, der Weltsprache Englisch und der Masse an Medienzitaten ist dieses sozusagen ein Selbstläufer geworden.

So baut Harvard seinen Spitzenplatz im amerikanisch-britisch beherrschten globalen Hochschulmarkt konstant aus. Das alles ist aber nichts anderes als angelsächsischer Kulturimperialismus, egal wie «pluralistisch» das Lehrangebot auf den ersten Blick aussieht. Es entwertet und erdrückt Bildung und Forschung in anderen Kontinenten und Ländern, auch wenn das von vielen Harvard-Professoren vielleicht gar nicht beabsichtigt ist.

Kommt hinzu, dass in Harvard nicht nur Leistung und Handwerk zählen. Denn wie sonst ist es zu erklären, dass einer wie G.W. Bush ein Harvard-Diplom hat? Sie spüren, wenn Sie es nicht bereits wissen: Gerade billig ist ein Studium in Harvard nicht, und Stipendienbettelei ist nicht unbedingt ein hinreissendes Hobby. Wer zahlt, der befiehlt und beeinflusst so auch das Ranking mit.

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