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Einwurf 85: Unausgewogene Berichterstattung


Von den grossen Medien, vor allem von den staatlichen, wird erwartet, dass sie «ausgewogen» berichten. Das ist grundsätzlich richtig. Andererseits dürfen sie Donald Trump, die chinesischen und russischen Alleinherrscher, arabische Menschenmetzger, israelische Kommandokiller, korrupte Caudillos und braune Parteiführer aber nicht gleich behandeln wie eine lokale Sektion der Heilsarmee. Nach den bitteren Erfahrungen mit der Hitlerei und mit anderen Totalitarismen haben sie sogar die Pflicht, steinhart gegen die rechtsextremen Idioten und deren Wegbereiter anzuschreiben. Wer das nicht macht und sich bei denen gar noch anbiedert, ist ein Feigling und wird zum Komplizen. Klar muss man es gut und überzeugend machen («Investigativer Qualitätsjournalismus») und dabei stets auf der Hut sein, sich nicht selber an faschistischen Arbeitsmethoden zu vergreifen. Aber das ist absolut möglich, und es gibt zum Glück immer noch viele gute Beispiele dafür. Denen muss man jedoch den Rücken stärken und nicht vorwerfen, sie seien «unausgewogen». Denn das ist bereits der Anfang vom Ende der für die modernen Demokratien existenzwichtigen «vierten Gewalt».

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