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Einwurf 132: EU-Governance


Die EU laboriert an der Wahl ihrer Top-Führungskräfte herum. Dabei ist die gar nicht so schwierig. Herr Weber hat die stärkste Parlamentsfraktion hinter sich, also soll er das Parlament auch präsidieren. Für die Kommission jedoch ist jetzt endlich eine Frau fällig, also Frau Vestager, und mit diesem Duo müssten sowohl Merkel als auch Macron fürs Erste wohl zufrieden sein.

Im Ratspräsidium sollte Herr Tusk eigentlich weitermachen, denn hier gehört ein vernünftiger Osteuropäer hin, der den Idioten aus seiner «Zone» den Tarif erklärt. Parteipolitisch wäre nun aber ein Sozialist angesagt, korruptionsfrei natürlich. Nicht ganz so einfach in dieser «Zone», doch wer gut sucht, findet auch gut.

Im Bankpräsidium sehen wir eine ausgewiesene parteifreie Fachkraft aus Frankreich oder Südeuropa, welche die Draghi-Linie fortsetzt. Die hat den Euro und damit wahrscheinlich auch die EU vor der Zermalmung durch die Chinesen, die Russen und die Amerikaner gerettet. Bleibt das «Aussenministerium»: Die kreativste Lösung dafür wäre ganz klar die schottische Regierungschefin, der Stadtpräsident von London oder eine andere britische Persönlichkeit, die den Verstand noch nicht verloren hat, einfach so, um diesen debilen Brexit auch von Brüssel her abzuwürgen. Sonst halt Herr Asselborn aus Luxemburg.

Erfreulich ist auf jeden Fall, dass überhaupt nie in Erwägung gezogen wurde, auch nur eine dieser neuen EU-Führungskräfte aus einer braunen Suppe zu fischen. Hierin ist die EU für die Schweiz eindeutig ein Vorbild. (Deren «Absicherungssystem» sorgt nun immerhin dafür, dass es nach dem gescheiterten Experiment Blocher höchstens noch Suppenkasperlifiguren in die oberste Exekutive schaffen.)

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