top of page

Einwurf 196: Der Sündentempel


Und Jesus ging in die Credit Suisse am Zürcher Paradeplatz hinein und trieb heraus alle Investmentbanker und Assetmanager und stiess um der Bonusfanatiker Tische und die Stühle der Verfolgungswahnsinnigen und sprach zu ihnen: Es steht geschrieben: «Dieses Haus soll ein Freiheits- und Solidaritätshaus heissen»; ihr aber macht eine Räuberhöhle daraus. Und es gingen zu ihm alle Verlierer: Randständige, Ignorierte, Ausgegrenzte und Unterdrückte, und er sprach ihnen gut zu. Da aber die Chefideologen, die Chefjuristen, die Chefökonomen, ihre Befehlsgeber und ihre Arschlecker sahen seinen Auftritt und die Schülerinnen, die am Paradeplatz «Klimajesus» schrien, wurden sie entrüstet und sprachen zu ihm: Hörst du auch, was diese sagen? Jesus sprach zu ihnen: Ja! Habt ihr nie gelesen: «Aus dem Munde der jungen Frauen kommt die Wahrheit»? Und er liess sie da und ging zur Stadt hinaus.

Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Credit Suisse aber trachteten, wie sie ihn umbrächten. Denn sie fürchteten sich vor ihm; denn alles Volk war erschrocken über seine Auftritte. Und des Abends gingen auch sie hinaus aus der Stadt. Die Vornehmsten im Volk trachteten ebenfalls danach, dass sie ihn umbrächten, und fanden nicht, wie sie es machen sollten; denn alles Volk hing ihm an und hörte ihn. Seine engsten Mitarbeiterinnen aber gedachten daran, dass geschrieben steht: «Der Eifer um dein Haus hat mich gefressen».

Da hoben nun die Abzocker an und sprachen zu ihm: Was zeigst du uns für ein Zeichen, dass du dieses Haus am Paradeplatz verwüsten und die hochqualifizierten Fachkräfte mit ihren Computern fortjagen darfst? Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brechet dieses Haus ab, und in drei Tagen will ich es neu aufrichten. Da sprachen die Abzocker: Dieses Haus ist in 150 Jahren gewachsen, und du willst es in drei Tagen neu aufrichten? Er aber redete vom Haus seines Lebens.

(Matthäus 21, Markus 11, Lukas 19, Johannes 2)

Aktuelle Einträge
Kategorien
Archiv
bottom of page