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Einwurf 321: Der «Ausgang» von vorgestern


Während sich die meisten Leute einigermassen gefasst auf das neue «Leben mit Corona» eingestellt haben, kann man das von den Partyveranstaltern nicht behaupten. Sie sind diejenigen, welche nun seit Wochen schon mit Abstand am negativsten, destruktivsten und aggressivsten auffallen, egal ob auf Mallorca, in Belgrad oder im «Ausgangsviertel» von Zürich. In der «Dritten Welt» steuern Millionen dem Hungertod entgegen und auch in Europa grassieren rund herum Arbeitslosigkeit, Armut und Existenznöte. Das hält die Partyveranstalter aber nicht davon ab, ungebremst über alle Medien die Sau rauszulassen, als gehe es um den Dritten Weltkrieg. Dabei ist ihr «Geschäft» das absolute Gegenteil von «systemrelevant»; auf der Rangliste der lebensnotwendigen Dienstleistungen belegt es ganz klar den allerletzten Platz.

Die Nachfrage sei gewaltig, sagen sie, die ganze Welt sehne sich nach Treffen und Feiern und halte es ohne diesen Riesenspass fast nicht mehr aus. Das ist natürlich ein totaler «Fake». Träfe das zu, wären die Stadtzentren schon vor Corona hoffnungslos in den Menschenmassen einer Perma-Street-Parade erstickt.

Und überhaupt: Der «Ausgang» in den «Clubs» ist von vorgestern. Diesen plumpen Lärm hatten wir jetzt lange genug, er ist dröge geworden und verewigt nur noch die Pandemie. Bitte etwas anderes bringen, wenn schon. Eine Bitte auch an die Verkehrsbetriebe: Nie mehr Nachtzüge und -busse; Zuhälter und Schlepper subventioniert man nicht.

Wer das nicht aushält, kann ja nach Mallorca auswandern und sich mit englischen Kotzbrocken vermischen. Belgrad ist auch gut; dort kann man wenigstens noch mithelfen, einen kleinen Möchtegernhitler vom hohen Ross herunterzuholen.

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