Einwurf 418: Government by Füdlibürger
Aktualisiert: 5. Juni 2021
Nach einer jahrzehntelangen, völlig idiotischen Abwehrschlacht hat das Parlament nun endlich seinen Widerstand gegen die Offenlegung von Wahl- und Abstimmungskampagnenfinanzierungen weitgehend aufgegeben. Der Ständerat hat es allerdings nicht versäumt, sich auch beim letzten Rückzugsgefecht nochmals so richtig lächerlich zu machen. Er hat nicht nur die Meldeuntergrenze aus der Volksinitiative von 10'000 auf 15'000 Franken hinaufgeschraubt, sondern seine eigenen Wahlen von jeder Transparenzpflicht befreit. Damit hat er immerhin wieder einmal schwarz auf weiss bestätigt, dass unser Staat massgeblich von einem Haufen kleinkarierter Bünzli mitregiert wird. Hoffentlich schaltet der Nationalrat nun richtig und lenkt diesen Täubelientscheid umgehend in das Güllenfass der sinn-, mut- und verantwortungslosen Steuergeldvernichtungssaucen ab. Er könnte freilich auch sagen, die erdrückende Mehrheit der innovationsfeindlichen und realitätsfernen Landbevölkerung wolle genau das, und den Entscheid zu einer Protestaktion gegen einen «leider unabwendbaren», von stalinistischen Ideologen gesteuerten Verschwörungsprozess hochjubeln.
Zur Rettung der Ehre: Das Projekt «Cargo sous terrain» ist gut. Noch besser wäre, man würde es gleich auch auf den Personenverkehr ausdehnen.
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