Einwurf 441: Der Kindergarten der Grossmächte
Die Grossmacht X entdeckt einen Spion von der Grossmacht Y und weist ihn aus ihrem Land. Prompt entdeckt Grossmacht Y auch einen Spion von der Grossmacht X und weist ihn ebenfalls aus ihrem Land. Heja, man muss seinen Wählern doch ab und zu «beweisen», dass die Spionageabwehr nicht reine Geldverschwendung ist.
In letzter Zeit fällt auf, dass die Chinesen nicht nur bei der Spionage konsequent zurückschlagen, wenn die USA und deren Vasallen gegen ihre Interessen handeln. In der Substanz ist das oft zwar einfach nur lächerlich, reiner Kindergarten, aber sie haben trotzdem Recht. Seit dem Kollaps der Sowjetunion hat sich nämlich niemand mehr getraut, dem Weltherrschaftsanspruch der USA mit System entgegenzuwirken. Das ist jetzt zum Glück nicht mehr so, und dass auch die Russen da wieder energischer geworden sind, ist ebenfalls erfreulich.
Wir sind keine Freunde der Regierungen in China und Russland; was dort bezüglich Menschenrechte abgeht, ist schlicht widerlich. Die USA sind aber kein Dreck besser. Was die seit dem Zweiten Weltkrieg rund um den Globus angerichtet haben, ist nichts anderes als eine einzige riesige, Ekel erregende Sauerei. Sie haben Genozide veranstaltet (nicht nur in Vietnam und im Irak), Staatsstreiche herbeigeschossen und ausnahmslos alle rechtsextremen Folterknechte und Terroristen, die es je gab, aktiv unterstützt. Sie gaben das ja selber sogar noch zu, von Foster Dulles über Kissinger bis Pompeo. Tragikomischerweise förderten sie damit aber zu allem Übel hin noch genau das, was sie eigentlich nicht wollten: Totalitäre Diktaturen. (Zumindest offiziell, denn für die Waffenindustrie und ihre Zudiener war und bleibt das immer ein gutes Geschäft.)
Die Häfelischüler in Peking und Moskau beenden diese Sauerei natürlich nicht einfach so. Aber sie machen der angelsächsischen Herrenrasse und ihrer israelischen Sturmabteilung endlich das Leben wieder schwer, und das ist nicht zu verachten, egal welcher Mist dabei geführt wird.
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