Einwurf 470: Neue Sotomo-Hermann-Sauce für den Zauberformel-Gurkensalat
Aktualisiert: 8. Nov. 2021
Nach den Parlamentswahlen von 2019 herrschte grosse Aufregung. Es hiess, der Bundesrat müsse neu zusammengesetzt werden, und die Parteien palaverten von ganz wichtigen Gesprächen, die man in dieser Hinsicht führen werde. Vor allem der Herr Pfister, der fast so höchstbegabt ist wie Boris Johnson und ohne den in der «Mitte» und auch sonst kaum etwas zu gehen scheint, lehnte sich da sehr stark zum Fenster hinaus. Wie erwartet, war das alles aber bloss heisse Luft. Viel Lärm also um überhaupt nichts.
Nun scheint sich das Szenario zu repetieren, weil der Parteienherrschafts-Transmissionsriemen Hermann wieder einmal eine seiner überflüssigen Umfragen verbrochen hat. Prompt sind erneut alle wahnsinnig aufgeregt. Aber auch jetzt wird sich garantiert nichts ändern, zumal wir ja nicht einmal Erneuerungswahlen hatten. Noch mehr Lärm also um noch weniger als überhaupt rein gar nichts. (Sie verzeihen mir den Logik-Fehler.) Ausser dass der Umfragen-Hermann etwas für seinen Umsatz gemacht und der Herr Pfister seinen obligaten höchstbegabten Senf dazugegeben hat.
Gut, es gäbe natürlich schon längst eine bessere Lösung als die real existierende, Hermann hin oder her: Die Braunen sind draussen, dafür haben SP, «Mitte» und FDP je zwei Sitze und die Grünen einen. Oder noch besser: Auf eine Mehrheit käme sogar das Ebenbild dessen, was sich derzeit in Deutschland abzeichnet. Darnach wäre zusätzlich auch die «Mitte» draussen, dafür die GLP noch mit einer Vertretung dabei, und die Grünen hätten ihrerseits zwei. (Die guten «Mitte»-Frauen müssten nicht einmal die Partei wechseln.) Als stärkste Partei hätte die SP die Finanzen und das Innere, die FDP übernähme die «bürgerlichen» Ressorts Wirtschaft und Sicherheit, die Grünen das UVEK und die Justiz und die GLP als Zugpferd nach Europa das Aussenministerium, welches zur Zeit faktisch gar nicht mehr existiert. Doch solche Varianten haben (leider) keine Chancen; die Positionen sind viel zu unbeweglich.
Es sei denn, man schickt die «Kommunisten» (Berset, Sommaruga) zum Teufel und ersetzt sie durch Casimir Platzer und Beat Rieder. Quasi als Übergang zur «Endlösung», wie wir sie im Einwurf 353 bereits skizziert haben. Doch für sowas bräuchte es wohl eine Kriegserklärung aus Herrliberg.
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