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Einwurf 595: Privater und öffentlicher Verkehr


Dem Vernehmen nach wird neuerdings wieder auf Teufel komm raus Auto gefahren. Der Vorpandemie-Status sei bereits übertroffen, Klima und Umwelt überhaupt kein Thema mehr, und auch die steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten sind den Autofahrern anscheinend absolut total hundertprozentig wurscht.


Damit müssen wir bis auf Weiteres wohl weiterleben. Dabei sind die Vorteile des öffentlichen Verkehrs gigantisch: Man kann da nach Belieben essen, trinken, lesen, schlafen, in die Landschaft hinausschauen (statt in die Blechlawinen), arbeiten, Filme anschauen, sich bewegen, (praktisch) jederzeit die Toilette benützen, soziologische Beobachtungen machen, fremde Leute kennen lernen usw. Man hat keine Staus, man muss keine Parkplätze suchen, da sind keine Hupen, keine Stinkefinger, keine Übergriffe am Heck: Paradiesisch!


Gut, man muss sich mit Fahrplänen befassen, Haltestellen verorten, sein Gepäck tragen und ab und zu ein bisschen zu Fuss gehen. (Das soll bekanntlich die Gesundheit fördern.) Aber wer selbst das nicht kann oder will (was hier dasselbe ist), dem ist in der Tat nicht zu helfen. Immerhin darf er auf die bedingungslose Unterstützung des Staates zählen. Am öffentlich-rechtlichen Radio unterbrechen sie sogar Nachrichten über Bombenangriffe und Nobelpreise, wenn irgendwo ein toter Hund auf einer Strasse liegt. Jöö!


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