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Einwurf 645: Qualität, die nicht ankommt


Die schweizerische Medienqualität sei noch nie so gut gewesen wie heute, behauptet die Universität Zürich. Es würden sich aber immer mehr Menschen von diesen Medien abwenden. Mit anderen Worten: Je höher die Qualität, desto weniger kommt sie an. Da kann doch etwas nicht stimmen.


Nebenbei wird in der Zürcher Studie schüchtern angemahnt, die Themenvielfalt könnte gerne etwas grösser sein. Aber das ist wohl schon die Haupterklärung für die genannte Abwendung. Während Corona und seit dem Ukrainekrieg sind viele andere Themen (nicht nur, aber vor allem) von den «Mainstream»-Medien nämlich regelrecht wegrasiert worden. Der Corona-Ukraine-Overkill war und ist nur schwer auszuhalten. Überdosen sind immer schlecht, auch wenn der Stoff an sich durchaus «Qualität» hat. Mit Israel und Palästina passiert das jetzt erneut. Auch Trump ist so ein Diversitätsfresser, und die USA ganz generell. Warum sollen die so viel interessanter sein als der Rest der Welt? Sie laufen ja eh bloss überall Amok.


Was für die Breite gilt, gilt auch für die Tiefe. Bösewichte wie Hamas, Putin und Co. werden wohl exemplarisch seziert. Doch wenn es um die Erklärung geht, warum solche Bösewichte überhaupt entstehen und sich entfalten können, bleiben die meisten Medien auffallend kurz angebunden. Mitschuld des «Westens»? Nie und nimmer – wo denken Sie hin? Nur geht auch dieser Mangel an «Hintergrund» nicht an den Konsumenten vorbei. Die sind nämlich nicht blöd, egal ob sie über eine akademische Ausbildung verfügen oder nicht.

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