Einwurf 668: Chinesische Chärelilawinen
Auch mit ihren PKW geben die Chinesen Vollgas; damit überfluten sie die globalen Märkte bereits derart, dass der Ruf nach Schutzzöllen unüberhörbar wird. Aber das ist «alte Schule». Schutzzölle sind gut für «Infant Industries»; die «Adult Industries» sollen sich der Konkurrenz stellen oder dann halt eben auf «USP-Nischen» zurückschrumpfen («Old Age Industries»).
Damit ist die Frage, wie Europa auf die chinesische Überflutung reagieren soll, aber noch nicht beantwortet. Man muss hier eben verkehrsstrategisch vorgehen und die eigenen Märkte für den Privat- und den Schwerverkehr uninteressant machen. D.h. statt Strafzölle auf Importe zu erheben, erhebt man Umweltabgaben auf sämtlichen privaten PKW und schweren LKW, sowohl beim Ankauf als auch bei der Nutzung, und lenkt diese in die Produktion und den Unterhalt von Bahnen, Bussen und Fahrrädern um. Gleichzeitig sorgt man für die damit notwendige Infrastruktur und reisst in diesem Zusammenhang mindestens die Hälfte aller Strassen wieder auf. Damit trifft man mehrere Fliegen auf einen Streich. In meinem noch in diesem Jahr erscheinenden neuen Buch «Vorwärts zur Kultur» steht über den privaten Autoverkehr, er sei die «grösste ökologische, gesundheitliche, physische, psychische, politische, wirtschaftliche, soziale, visuelle, akustische und olfaktorische Belästigung der Gegenwart».
Da die Chinesen im Imitieren und Kopieren unschlagbare Weltmeister sind, würden sie dann natürlich auch verkehrsstrategisch «nachfassen»; zum Teil haben sie damit bereits begonnen («TGV»). Aber immerhin stimmt dann die Richtung, und wenn es um echte Lebensqualität geht, ist ja eigentlich wurscht, woher sie kommt. Scheiss auf die Landesgrenzen, sie verursachen bloss Wirtschafts- und noch bösere Kriege.
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