
Eintrag 143: Die Monstren sind zurück
Das ist unbestritten: Im 20. Jahrhundert hatten wir drei Megamonstren und die hiessen Hitler, Stalin und Mao. Bis heute streiten die Experten zwar noch darüber, wer letzten Endes das grösste dieser drei Megamonstren gewesen war. Dieser Streit ist aber reine Gruselkabinettphilosophie und daher völlig sinnlos. Wichtig ist einzig und allein, dass man aus den verwerflichen historischen Erfahrungen mit solchen Monstren lernt und die Wiederholungstäter rechtzeitig eliminiert, späte

Einwurf 142: Karin Keller
Bis vor Kurzem hiess es zu Recht, Karin Keller mache ihren Job im Bundesrat viel besser als Ignazio Cassis. Nun kommen aber grosse Zweifel auf. Ihr Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative ist ja nichts anderes als ein Plädoyer für die Abschaffung des gesamten Strafrechts. Und wenn nicht, dann fragt man sich, warum denn gerichtlich verurteilt werden soll, wer Karin Keller sagt, sie sei eine dumme Kuh, während Rohstoffkonzerne und deren Investoren, abgesegnet von fei

Einwurf 141: G-7 minus
Von den gegenwärtig führenden Politikern kann man (abgesehen von den Chefs der UNO und der EU) eigentlich nur noch Macron und Merkel ernst nehmen. Der Rest, auch über die G-7 hinaus, bewegt sich irgendwo auf einer Skala zwischen Suppenkaspar und Möchtegernhitler. Dass Bolsonaro von Brasilien sagt, Umweltorganisationen hätten die Amazonasbrände gelegt, deutet klar darauf hin, dass er selber die Reichstagsbrandpraxis sehr gut verinnerlicht hat. Wie dem auch sei: Die Umweltorgan

Einwurf 140: Strategische Studien
Das Internationale Institut für Strategische Studien (IISS) behauptet immer wieder, ohne die USA wäre Europa militärisch verloren. Dabei stellt sich natürlich sofort die Frage, von welchen Kriegen und Konflikten die überhaupt reden. Wenn sie an Pferde, Kanonen oder Panzer denken, kann man sie ja von vornherein gar nicht mehr ernst nehmen. Wir sind im Atomzeitalter, und die Franzosen haben die Atombombe. Für den totalsten aller Kriege reicht das längstens. Nur ist dann halt

Einwurf 139: Imagekiller (Personen und Strukturen)
Am 1. August ist Selbstbeweihräucherung angesagt. Redner, die dagegen verstossen, können bloss noch wählen, ob sie in Zukunft lieber als Nestbeschmutzer oder als Brunnenvergifter angesprochen werden wollen. Ein «Europäer» geht am 1. August am besten gleich ins Ausland, vor allem wenn er noch einen Hund hat (Feuerwerk). Vorher und nachher ist es aber immer ein bisschen anders; wir kennen das vom sonntäglichen Gottesdienst. Dann sieht man nämlich unvernebelt, wer die wahren Ima

Einwurf 138: Verbal-visuelle Diarrhö
Es gibt Leute, die monopolisieren jedes Gespräch. Denen können Sie eine kleine Frage stellen und dann ziehen sie los, als müssten sie uns die Geschichte der Menschheit erzählen. Atemlos, ohne Punkt und Komma und vor allem ohne Ende. Auch wenn man sie unterbricht («Will noch jemand ein wenig Salat?»), tun sie nichts dergleichen. Es ist ihnen sogar egal, wenn man ein Parallelgespräch anzettelt; sie hören gar nicht zu. Gegenfragen stellen sie nie, «Hin-und-her» ist unerwünscht,

Einwurf 137: Nazis raus!
Die Nazis in Osteuropa bewundern Putin als «starken Mann» und lästern über den «dekadenten Westen». Putin kann uns gestohlen bleiben, aber beim «dekadenten Westen» haben sie Recht. Der «Westen» ist nämlich gerade deshalb «dekadent», weil er sie, die Nazis, viel zu grosszügig gewähren lässt. Das muss sich tatsächlich ändern, und wer hier ganz böse denkt, ist für «Ausräuchern». Aber man sollte ja nicht immer mit gleicher Münze heimzahlen, obwohl von denen letztlich nur das vers