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Einwurf 648: Ski alpin: Läufe ins Leere


Die Zukunft ist gross, da sind wir trotz «Multikrisen» ganz sicher, aber für ein paar Sportarten gilt das nicht. Ski alpin zum Beispiel. Das können sie sich abschminken. Man sieht es jetzt wieder in Zermatt. Dort haben sie trotz notorisch überladenen Rennkalendern geradezu grössenwahnsinnig eine neue, grenzüberschreitende Piste hingeklotzt, die sich aber je länger desto eher als unbenutzbar erweist. Allein bis man dort oben ist, sind komplizierte, kostspielige, unökologische Weltreisen nötig. Und dann eben der Klimawandel: Zu wenig Schnee, zu viel Schnee, zu starker Wind, zu dicke Wolken. Da fehlen fast nur noch die Erdbeben.


Schon der Saisonauftakt in Österreich ist gescheitert, zumindest bei den Männern. Dass dieser Skizirkus trotz allen Widerwärtigkeiten ums Verrecken durchgedrückt werden muss, hat natürlich mit Business zu tun. Die Veranstalter machen Tourismuswerbung (und ruinieren sich so gegenseitig), und die Ausrüster wollen ihr Zeug an das Volk bringen. Dabei ist dieses Volk längst nicht mehr so skifanatisch wie zu Zeiten von Klammer und Russi. Dafür haben wir inzwischen viel zu viele Immigranten und Secondos in den Alpenländern. Ein «durchschnittlicher» Berliner, Hamburger, Pariser, Mailänder, Römer, ja sogar Münchner oder Wiener hat mit dem Skisport überhaupt nichts (mehr) am Hut. Bei vielen fehlt es auch schlicht am Geld für die damit verbundenen, mittlerweile exorbitant teuer gewordenen «Materialschlachten» (mit allem Drum und Dran wie Skischulen, Chicken Nuggets, Après-Ski, Parkhäusern, Souvenirs usw.). Oder man erinnert sich an Ischgl und muss umgehend kotzen.


Unter diesen Umständen in einem Jahrzehnt noch eine Winterolympiade veranstalten zu wollen, ist ganz einfach hirnrissig. Wer trotzdem bereit ist, für solches Zeug Steuern oder TV-Gebühren zu bezahlen, der spinnt. Wenn die Ostasiaten das anders sehen, dann viel Vergnügen.


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