

Einwurf 272: Der Steuerzahler
«Gewinne privatisiert, Verluste sozialisiert: Der Steuerzahler muss bluten». Das lesen wir fast jeden Tag, aber wer ist denn der Steuerzahler? Viele meinen, das sei der arme Schlucker, der auf einem Bänklein neben dem Bahnhof sein Dosenbier herunterkippt und die leere Dose dann natürlich stehen lässt. Aber der bezahlt garantiert keine Steuern. Das machen nämlich auch wieder nur jene Personen und Firmen, welche viel umsetzen, verdienen, besitzen und konsumieren. «Gewinne priva


Einwurf 271: Solidarität oder Nationalsozialismus
Als vor gut einem Jahrzehnt die Finanzkrise wütete, sagten «namhafte Experten» den Kollaps des Euro und der EU voraus. In der Coronakrise kommen sie nun wieder mit dem gleichen Quark. Es ist offensichtlich, dass da stets ein rassistischer Urwunsch der Vater des Gedankens ist, aber auch diesmal wird er nicht in Erfüllung gehen, vor allem jetzt, wo man sieht, welche Sauerei sich die Engländer mit dem Brexit eingebrockt haben. Die auch für den «europäischen Corona-Marshallplan»


Einwurf 270: Corona hat Zukunft
Das wünscht sich der Autohändler Frey. Er hat einen Zeitungsartikel mit dem Titel «Das Auto hat Zukunft» geschrieben und begründet den mit dem virusverseuchten öffentlichen Verkehr. Tüdüüt!


Einwurf 269: Nothilfe, Marshallplan und Opfersymmetrie
Das Coronakrisenmanagement ist nicht einfach. Wie bei den Startaufstellungen und den Auswechslungen weiss es jeder besser, und die Lobbyisten geben auch keine Ruhe. Die Gastronomie tut blöd, im Tourismus liegen die Nerven blank, die Tschütteler spielen mit Geistern und die Kulturveranstalter haben keine Ahnung, wie lange sie sich noch mit Online-Ersatzhandlungen amüsieren sollen. Die Krisenmanager können mit ihnen zwar Ausstiegsetappenpläne und Entscheidungstermine aushecken,


Einwurf 268: Oberste Systemrelevanz: Direkte Demokratie
Wir sind ja stets ausgesprochen herrschaftskritisch und äussern uns auch entsprechend, aber im Fall des Corona-Krisenmanagements dürfen wir bedenkenlos schreiben, dass der Bundesrat seinen Job ausgezeichnet macht. Mit den kleinen Fehlentscheiden und Unterlassungen halt, die immer passieren. Jedenfalls möchten wir jetzt weder von Boris Johnson noch von Donald Trump regiert werden. (Von Putin, Xi Jinping, Bolsonaro, Modi und Co. reden wir gar nicht.) Wenn man das Vaginalpiercin


Einwurf 267: Management by Corruption Mercenaries
Stellen Sie sich vor, der Schweiz steht in den nächsten paar Minuten ein flächendeckender Bombenangriff bevor und der General will auf den Abwehrknopf drücken, darf aber nicht, weil die «Sicherheitsdelegation» des Parlaments dagegen ist. Sie sagt, die Operation werde misslingen, weil die Soldaten gestern abend die falschen Osterhasen gegessen hätten. Etwa so malen sich unsere Parlamentarier ein «rechtsstaatlich legitimiertes» Postcorona-Krisenmanagement aus. Ausgerechnet für


Einwurf 266: Der ultimative Persönlichkeitstest
Heute wollen wir die «Coronagefängnisgedanken» der Einwürfe 261, 263 und 265 noch etwas vertiefen. Zu diesem Zweck zitieren wir Dietrich Bonhoeffer. Der wurde vor 75 Jahren in einem Konzentrationslager ermordet und war ein «doppelter» Gefängnisexperte. Die Publikation «Widerstand und Ergebung» enthält Briefe aus seiner «Todeshaft» und den zuvor (1942/43) verfassten Text «Nach zehn Jahren» aus dem «Kerker» der totalitären Herrschaft. Darin wird diese Herrschaft mit den Werten


Einwurf 265: Zurück zum Schwachsinn?
Das Volk und seine Medien wollen "zurück zur Normalität". Auf den ersten Blick ist das verständlich, denn untätig herumhocken ist kein Lebensentwurf. Die Frage ist nur, wie man "Normalität" denn definieren soll. Vieles, was vor der Krise "normal" war, war nämlich überhaupt nicht "normal". "Zurück zur Normalität" kann ja wohl nicht heissen, dass man auch den ganzen Schwach- oder gar Wahnsinn wiederherstellt, an den man sich im Laufe der Jahre gewöhnt hat, an asoziale, unökolog


Einwurf 264: Hans Meier selig
Hans Meier war lange, bis weit in die Siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts hinein, ein richtig bodenständiger Eidgenosse. Als es jeweils darum ging, die politischen Behörden zu bestellen, wählte er deshalb konsequent immer «bürgerlich». Die BGB mochte er, weil sie für mittelständische Qualität, Solidität und Zuverlässigkeit stand, an der FDP schätzte er die Weltoffenheit, die kulturelle Kompetenz und die unternehmerische Verantwortung und an den christlichen Parteien (CVP und


Einwurf 263: Home and Away
Das Coronavirus hat uns eingesperrt, dabei gehört die Bewegungsfreiheit zu den wichtigsten Grundrechten überhaupt. So etwas hat man nicht gern, zumal die reale Welt nach wie vor viel, viel, viel besser ist als die virtuelle. Seit Steve Jobs und Mark Zuckerberg hat der «Mainstream» das zwar nicht mehr so recht geglaubt, aber inzwischen ist auch der wieder auf den «natürlichen» Geschmack gekommen, zumindest ein namhafter Teil von ihm. Das Home Office entlastet zwar die Verkehrs