

Einwurf 295: Grundlegende Führungsprinzipien
Dank der reformierten Kirche, dem Unispital Zürich, der Credit Suisse und der Schoggifabrik Läderach wissen wir jetzt endlich haargenau, was in den Führungsseminaren gelernt wird und wozu das Managercoaching dient. Das Stichwort ist «Teamsolidarität», und zwar gerade dann, wenn schwerwiegende Positionsunterschiede in der Luft liegen. Denn wenn jeder eine Extratour fährt und vor allem wenn man sich dabei noch gegenseitig öffentlich kritisiert, dann ist das Image des Unternehme


Einwurf 294: Die Chefs der «zweiten Welle»
Dem Bundesbeamten Koch wird vorgeworfen, seine Krisenmanagementmacht sei zu gross (gewesen). Gut, dann sagen wir im Hinblick auf eine allfällige «zweite Welle» jetzt schon, wer es besser kann: Thomas Aeschi und Roger Köppel. Demokratisch legitimiert, fachlich kompetent, juristisch geschult, medial versiert und charakterlich integer: Das absolute Dreamteam. Die Herren Trump, Bolsonaro, Putin und Orban jedenfalls nähmen sie wohl per Handschlag und für Millionenhonorare.


Einwurf 293: Nach der Krise ist vor der Krise
Viele sagen, auch nach der Coronakrise würden alle (grossen und kleinen) Egoschweine wieder genau gleich rücksichtslos wüten wie vorher. Das habe man schon nach der Finanzkrise beobachten können: Lernwille null, Lernfähigkeit null, Lerneffekt null. Dazu die üblichen Sprüche von der Sorte: «Umweltschutz? – ein Luxusfimmel, Sozialethik? – alles bloss Kommunismus, Kultur? – völlig nutzlos.» Vielleicht haben sie (leider) sogar Recht. Trotzdem weigern wir uns auch jetzt wieder sta


Einwurf 292: Die Coronalektion Nr. 3
Es heisst, die Frauen gehörten zu den Hauptleidtragenden der Coronakrise. Wie halt bei allen Krisen. Als Working Poor neben Homeoffice und Homeschooling noch zu den Hunden und Katzen schauen, die Eltern aufmöbeln und den Ehemann aushalten: Das ist tödlich. Besonders der Ehemann, heisst es, sei eine riesige Belastung: Faul, mürrisch, gelegentlich aggressiv und im schlimmsten Fall sogar gewalttätig. Wahrscheinlich auch wieder wegen Gendefekten, die man mit moderner Medizin nun


Einwurf 291: Die Coronalektion Nr. 2
Leider muss die Polizei nun das erzwingen, was sich Vernunftmenschen schon lange erträumen: Massenzusammenrottungen verunmöglichen. Der humane Fortschritt liegt im solidarischen Individualismus. Ohne ferngesteuert gleichgeschaltete NSDAP-, KPdSU-, Facebook- und Twitter-Massen hat der Totalitarismus keine Chance. Selbst wenn Bayern München ein Tor macht, höre ich Auschwitz. (Nicht wegen dem Jubel der Zuschauer, sondern wegen dem Geschrei aus dem Stadionlautsprecher.) Wer den U


Einwurf 290: Der Weg in den Palästina-Holocaust
Dass der Trump-Deal mit Israel nichts wert ist, wusste man ja schon, bevor es ihn überhaupt gab. Nun haben die Palästinenser sämtliche Abkommen mit den USA und Israel gekündigt. Ob sie sich das auch leisten können, ist zwar nicht so sicher. Entscheidend ist aber die Erkenntnis, dass ein «dauerhafter Friede» absolut unmöglich ist, wenn sich eine der Hauptparteien von Beginn weg überdeutlich davon distanziert. Das forsche Vorgehen von Netanyahu und Co. erinnert an das Münchner


Einwurf 289: Ohne Amerikaner
Die USA verlassen eine internationale Organisation nach der andern und wollen sich auch immer weniger an multilateralen Abkommen beteiligen. Auf den ersten Blick ist das zwar ärgerlich (unsolidarisch), auf den zweiten jedoch gerade recht so. Die Institutionen und ihre Programme haben dann zwar weniger Geld, dafür werden sie ohne diese einfältigen Trumpmarionetten viel besser, und das ist schliesslich die Hauptsache. Das Twitterproletariat muss jetzt ohnehin erst mal die Sauer


Einwurf 288: Zeit-Ort-Verschachtelungen
Kürzlich haben wir uns «coronabedingt» mal wieder «Barry Lyndon» reingezogen, ein «Gesamtkunstwerk» von Stanley Kubrick, zu dem man im Gegensatz zu vielen mittlerweile «peinlichen» Filmen von Fellini oder von der «Nouvelle Vague» auch heute noch voll stehen kann. Schon bei der Première in London hatte uns die geballte Wucht von Geschichte, Literatur, Kunst und Musik in Trance versetzt. Dabei wird die tragische Biografie des irischen Junkers schnörkellos unkompliziert erzählt,


Einwurf 287: Schweiz-EU: Der Bettlerpfuhl
Der Bilateralismus der Schweiz mit der EU hält sich hartnäckig als «Königsweg», dabei war er schon von Beginn weg nichts anderes als ein «Bettlerpfuhl». Nur hat sich nie einer getraut, das offen zu sagen. Seit einem halben Jahrhundert verwehrt uns die Nichtmitgliedschaft in der EU und ihrer Vorläuferinnen fundamentale Mitbestimmungsrechte in absolut lebenswichtigen Geschäften. Dazu kommen erhebliche Wohlstandsverluste wegen all den Bürokratie- und Transaktionskosten, die der


Einwurf 286: Menschenrechtsaktivisten C-19
Den einen gehen die Coronaregime-Lockerungen «zu weit», den anderen «zu wenig weit». Sie tönen damit genau gleich wie die notorisch korrupten, Programmchaos und Reformstau veranstaltenden parlamentarischen Parteiaffen, und sie werden von denen denn auch lebhaft sekundiert. Zusammen mit vielen anderen demonstrieren sie mittlerweile jede Woche gegen die «Diktatur der Exekutive». Lustig ist dabei, dass jene Parlamentarier, die das meiste Öl ins Feuer giessen, ohne zu zögern sofo