

Einwurf 613: Verschwörungen
Verschwörungstheorien gibt es nicht. Es gibt nur verschiedene Meinungen zu verschiedenen Themen. Gewisse Meinungen sind besser, andere weniger (1+1=3 zum Beispiel). Alles ist eine Frage der Toleranz. Oder eben der Diffamierung, je nach Neigung, Interesse und Macht. Die so genannten Verschwörer sind immer machtlos. Es geht ja darum, sie von der Macht fernzuhalten. Daher zerstört man ihre Glaubwürdigkeit, indem man ihre Meinungen zu Verschwörungstheorien degradiert. (Oder, mit


Einwurf 612: Nachrichten aus dem Kolonialreich
In Washington haben ein paar Trump-Republikaner gesagt, die Ukraine sei auf dem Weg zum 51. Bundesstaat der USA. Sie verzapfen sonst zwar enorm viel Mist, aber diese Behauptung trifft zu. Bloss die Zahl 51 stimmt nicht; eine 52 müsste es sein. Die 51 ist schon längst vergeben, nämlich an Israel. Daran wird auch der neueste Regierungswechsel dort nichts ändern. Netanyahu weiss das ganz genau, und da hat er auch die Trump-Republikaner hinter sich. Darum kann er sich problemlos


Einwurf 611: Inside Paradeplatz
Die Credit Suisse macht wirklich alles falsch, was nur möglich ist. Jetzt geht sie auch noch auf «Inside Paradeplatz» los, eines der extrem raren Medien, welche die Finanzbranche genau so hart anfasst, wie sie es auch verdient. (Eigentlich handelt es sich um eine One-Man-Show; die Kanonen haben einen Spatzen im Visier.) Man wolle die Mitarbeitenden vor unflätigen Angriffen schützen, heisst es. Der Witz ist aber der, dass «Inside Paradeplatz» ohne Whistleblower aus den Banken


Einwurf 610: Politische Werbung im Sport
Auch in der Formel I dürfen sie jetzt keine «politische Werbung» mehr machen. Gegen den Rassismus zum Beispiel, oder für die LGBTI. Wahrscheinlich haben die Sponsoren reklamiert, ihre eigene Werbung werde so nicht mehr richtig wahrgenommen. Dass auch diese Werbung politisch ist, wird aber nicht diskutiert. So als ob noch kein einziger Mensch von der immensen politischen Macht globaler Konzerne auch nur das Geringste gehört oder gelesen hätte. Wie sie zum Beispiel Politiker ka


Einwurf 609: Korrupter Ständerat
Es ist kaum zu glauben: Ausgerechnet der Herr Ständerat Rieder, der sonst in sehr hohem Takt einen debilen Quatsch nach dem anderen absondert, macht sich für eine Antikorruptionsbestimmung stark. Darnach soll ein Parlamentarier nicht mehr in jenen Fachkommissionen mitwirken dürfen, in denen es zu Begünstigungen von Unternehmen kommen könnte, die ihn für irgendwas bezahlen (Amt, Projekt, Lobbying usw.). Das tönt nicht nur vernünftig, sondern geradezu selbstverständlich. Intere


Einwurf 608: Wer ist Wendy Holdener?
Wer interessiert sich eigentlich für Wendy Holdener? Ganz Europa? Die ganze Schweiz? Der Kanton Schwyz vielleicht? Meine Antwort: Wahrscheinlich niemand ausser ein paar Hausfrauen und eine Hand voll Sportreporter des linksextremen Staatsfernsehens. Bitte abstellen, das ist pure Geldverschwendung.


Einwurf 607: Katar total
Der WM-Final ist: Katar gegen Katar in Katar. Auf Deutsch: Messi gegen Mbappé, und beide spielen im gleichen katarischen Klub. Der ist zwar in Frankreich beheimatet, aber es könnte sich auch um einen anderen Champions League-Staat handeln. Dieses Szenario macht derart Eindruck, dass man kaum mehr weiss, für wen man jetzt sein soll. Auch als «Erzeuropäer» sind wir aber trotzdem für Argentinien, denn Fussball ist der Weltsport, und in letzter Zeit hatten wir da nur noch Italien


Einwurf 606: Medienfrei
Wenn Bundesratswahlen sind, habe ich medienfrei. Dann gibt es nämlich bloss noch Verhältnisblödsinn. Sie tun so, als ob durch solche Wahlen die ganze Welt umgekrempelt würde, dabei werden bloss alte Rohrkrepierer durch neue ersetzt. Eine kultivierte humane Informationswirtschaft geht auf derartigen Nonsens eigentlich gar nicht ein. Wer verhindern will, dass ausschliesslich raffgierige Bonzen und rechtsextreme Idioten das Land regieren, setzt eh nicht auf den Bundesrat (und no


Einwurf 605: Granit Xhaka, Nichtweltmeister
Egal ob 1:6 oder 1:12: Den grossen Fussball und den kleinen Chef spielen kann er, kein Zweifel. Aber sonst scheint da nichts mehr vorhanden zu sein, ausser ein grosses Maul («Weltmeister»), schwachsinnige Gesten oder gar Tätlichkeiten. Das Balkanrisiko halt. Das weiss man schon lange. Die Trainer haben Alternativen, falls sie sie denn wollen. Rote Karten sind keine sinnvollen Investitionen, und unverzichtbar ist auch keiner. Man muss bloss die Aufstellung etwas abändern, und


Einwurf 604: Der Herzog von Bern
Jetzt geht es in Bern endlich wieder aufwärts: Der neue Herzog geht in seinen Keller hinab, holt sich eine Rösti aus der Tiefkühltruhe, kocht sie per se am eigenen Herd, streut Parmesan darüber und trinkt einen Cassis de Dijon dazu. Willkommen zurück, Karl der Kühne! (Den hätten sie damals nicht umbringen sollen – uns wären Weltkriege erspart geblieben, und es gäbe heute einen mitteleuropäischen Superstaat von der Nordsee bis nach Monaco.)