

Einwurf 377: Lektionen aus der KVI-Klatsche
Das Parlament hat seine Hauptrolle als Volksinitiativen-Vernichtungsmaschine wieder einmal perfekt gespielt, mit der notorischen freundlichen Unterstützung durch faschistische Social Media-Gangster. Nach dem Untergang der Konzernverantwortungsinitiative (KVI) ist klar: Der so genannten Elite sind Menschenrechte und Umweltstandards völlig egal, und sie weiss auch, wie man für diese Ignoranz effizient mobilisiert. Wenn sogar eine solidarische, humanistische «Riesenkoalition» wi


Einwurf 376: Parkplatzideologie
Soeben in Schaffhausen gelesen: «Mehr Parkplätze, weniger Ideologie». Das steht auf einem Wahlplakat der SVP. Da fragt man sich natürlich, welcher Teufel hier die SVP geritten hat. Denn es gibt keine «ideologischere» Partei als die SVP, und dazu gibt es wohl auch kaum ein «ideologischeres» Thema als die unökologische und asoziale Diktatur der Blechlawinenindustrie. «Ideologisch» ist und war gar nie rot-grün, sondern ausschliesslich schwarz-braun. Ganz einfach deshalb, weil ro


Einwurf 375: Zweite Welle, Newsletter IV
Das Leben sei, abgesehen von der Berufstätigkeit: Familie, Freunde, Kollegen usw., in deren Gemeinschaft man sich wohl fühlt und mit denen man ein «gutes Glas» Wein trinkt. Das können Sie über alle lesen, die irgendwann irgendwo irgendwie durch irgendein Medium gezogen werden. Und jetzt kommt die Corona-Pandemie und wirft uns alle auf uns selbst zurück. Viele halten das nicht aus. Dabei werden wir als freie, selbstständige Individuen geboren und erst nachher dazu «verurteilt»


Einwurf 374: USA: Partner ja, Führer nein
Joe Biden und seine neue Equipe lassen verlauten, sie würden sich in die internationale Gemeinschaft zurückmelden. So weit so gut. Man hört aber auch Stimmen, die von der «Wiedererlangung der Weltführungsrolle» palavern. Doch genau das wollen wir nicht mehr, denn sowohl der Trumpismus als auch der Terrorismus (und viele andere kollektive Belästigungen, bis hin zum Klimawandel, zur Gesinnungsschnüffelei und zur chinesischen Nachäffung) konnten wegen genau dieser Weltherrschaft


Einwurf 373: Der Ungeist von Genf
Die Schweiz hat eine Scheissregierung und vor allem einen Scheissaussenminister. Der neueste Beweis: Frankreich, Deutschland und «Skandinavien» protestieren umgehend, öffentlich und profiliert gegen die Brüskierung ihrer Diplomaten in Ägypten. Sie hatten sich mit diktaturkritischen NGOs getroffen, nichts mehr und nichts weniger. Die Schweiz aber macht überhaupt nichts, denn es geht um Menschenrechte. Da sei Diskretion angesagt, heisst es in Bern. «Esprit de Genève»: Blablabla


Einwurf 372: EU: Die Nazi-Erpressung
In der EU sind wir mittlerweile an jenem Punkt angelangt, wo faschistisches Ostblockpack den Finanzhaushalt und damit die ganze Organisation und ihre Programme lahmlegen will. Es stemmt sich gegen die aus zivilisatorischer Sicht absolut sinnvolle und zwingende Menschenrechtskonditionalität von Unterstützungsbeiträgen, und es kann das wirkungsvoll machen, weil es dafür Einstimmigkeit braucht. Da ist guter Rat schon ziemlich teuer, denn ein temporärer oder dauerhafter Stimmrech


Einwurf 371: Trumps bester Entscheid
Es ist verrückt: Jetzt müssen wir Donald Trump noch in Schutz nehmen, weil er im Mittleren Osten Truppen zurückzieht. Die ganze Welt heult auf, das sei Wasser auf die Mühlen des Terrorismus. Blablabla, das Gegenteil trifft zu: Je weniger Amerikaner (und andere «Imperialisten») sich in einer peripheren Pampa herumtummeln, desto besser. Dauerhaften Frieden gibt es weltweit nur dort, wo er von innen und von unten kommt. Fremde Mächte mit besserwisserischen Missionen sind überall


Einwurf 370: Kultur, Identität und Nazikeule
Sie können lesen, was Sie wollen, wenn es um Kultur und Identität geht, dann werden Huntington und Fukuyama aufgeboten. Plakativ natürlich, im Sinn von «Kulturkampf gegen Gleichschaltung». Mit etwas Glück schafft es vielleicht auch Sen noch zum Zitat («Die Identitätsfalle»). Im Grunde haben alle drei Recht. An sich ist ja jeder einzelne Mensch eine Welt für sich, aber in Saudi-Arabien gilt nun wirklich kein taoistischer Wertekanon, und daran wird sich auf absehbare Zeit auch


Einwurf 369: Die besten Journalisten
Es gibt Millionen von Hofjournalisten von Behörden und Firmen, aber die kann man nicht ernst nehmen. Glaubwürdig sind nur die kritischen, die nicht von vornherein jeden Skandal schönreden und glattrasieren. Die seien eben «links», heisst es dann, aber das sind sie bloss deshalb, weil man alle kritischen Beobachter als «links» diffamiert. Mir persönlich geht es ja auch so. Ich bin an sich überhaupt nicht «links», aber ich bin kritisch, und darum sagen die Leute, auch ich sei «


Einwurf 368: Standhafte Banken
Am Radio sagte soeben der Chef der Bankiervereinigung, vor zehn Jahren habe nur ein einziges Prozent der Kundschaft nachhaltige Vermögensanlagen gewollt. Heute aber sei es genau umgekehrt (99 Prozent). Praktisch gleichzeitig kommt ein Expertenbericht des Bundes zum Schluss, dass bei den Banken auf dem Gebiet der nachhaltigen Finanzierungen noch ein riesiger Handlungsbedarf herrsche. Nimmt man das zusammen, heisst das: Entweder bewegen sich die Banken in einem vorsintflutliche