

Einwurf 462: Physische Direktkontakte und mechanischer Fernverkehr
Die Pandemie hat den Videokonferenzen einen Boom verschafft, und weil man gemerkt hat, dass die Wirtschaft sehr wohl auch ohne eine exzessive, hektische Geschäftsreiserei auskommt, ist jetzt allenthalben von einem riesigen Sparpotenzial die Rede. Zudem hat die Erfahrung mit Home Office gelehrt, dass man in der Vergangenheit wohl auch viel zu viele Büros gebaut hat, die ja eh immer leer sind, wenn sich das Personal ununterbrochen auf Reisen, an Kongressen, in Seminaren, an Sit


Einwurf 461: Smartphones und Detailkrämerei
Über die Vor- und Nachteile von Smartphones kann man episch diskutieren, auch wenn wahrscheinlich 99% der Menschheit nie mehr im Leben darauf verzichten möchten, und sei es bloss wegen den idiotischen Influencerinnen und den noch viel idiotischeren Selfies. Sicher ist aber, dass der kleine Bildschirm nicht nur für die Augen schlecht ist, sondern auch für das Hirn. Denn mit ihm geht die «Helicopter View» zugrunde, also die Fähigkeit, grossflächig und flächendeckend oder eben «


Einwurf 460: Von der Vernunft überfordert
«Impfgegner verstehen», «Klimaskeptikern zuhören», «Ängste der Bevölkerung ernst nehmen»: Das ist nutzloser, sentimentaler Quatsch. Diese Leute sind a priori unbelehrbar und wollen sich auch gar nicht belehren lassen. Den Faschismus hatten wir zur Genüge, und den promoten wir jetzt sicher nicht nochmals, indem wir mit dessen Exponenten einen suizidalen Dialog kultivieren. Ein damit verwandtes Thema ist aber hochinteressant und entsprechend erforschungswürdig: Warum sind so vi


Einwurf 459: Mit der Weltherrschaft verbündet
Die Franzosen sind entrüstet, weil die Australier in einem Waffendeal vertragsbrüchig geworden sind. Ja aber hallo, tut doch nicht so. Ihr wisst doch schon längst, dass die Weltherrschaft angelsächsisch und nicht französisch ist, und wer die anstrebt oder schon besitzt, der geht über alle Leichen. Verbündet oder nicht: Das ist da völlig egal. D.h. man verbündet sich ja doch bloss taktisch, um Mehrfrontenkriege zu vermeiden. Siehe Hitler-Stalin-Pakt. Da sind die Schweizer real


Einwurf 458: Impfgegnerweisheiten
Wer sich gegen Corona impft: - steckt sich damit erst richtig an; - erleidet dadurch Krankheiten, die viel schlimmer sind als Corona; - verfällt der geistigen Verwirrung und Umnachtung; - wird fortan von Gentech-Chips aus dem Bill Gates-Zirkel gesteuert; - befürwortet die Abzocke der Pharmariesen; - ist gleichzeitig aber auch ein orthodoxer Kommunist; - hält Wahrheiten für so genannte Fake News und Verschwörungsth


Einwurf 457: Die Schwergewichtsabgabe
Kürzlich ist dargelegt worden, dass für Milch- und Fleischersatzprodukte enorme Wassermengen verschlungen werden und das erst noch in trockenen und armen Ländern. Vor diesem Hintergrund gibt es nur noch eine nachhaltige Lösung: Die Schwergewichtsabgabe. Darnach erhöht sich die Prämie für die Krankenkasse bei jedem und jeder, dessen/deren BMI zwischen 25 und 30 schwankt, um 50%, und wer über 30 auf die Waage bringt, zahlt den doppelten Betrag. Mit diesen zusätzlichen Abgaben w


Einwurf 456: Vom Wetter
Früher hat man jeweils einfach über das Wetter gesprochen, wenn man sich sonst auf nichts verständigen konnte. Das geht jetzt aber auch nicht mehr, denn das Wetter hat sich von einer Furzlangweilerspezialität zu einem der heissesten politischen Verhandlungsgegenstände durchgemausert. Vielleicht redet man fortan also besser über die Farbe von Fingernägeln oder die Länge von Unterhosen, wenn man keinen Krieg will.


Einwurf 455: Qualitätssicherung beim Staat
Der HSG-Professor für Public Management sagt, zur Vermeidung von Betrügereien und unethischem Verhalten überhaupt müssten auch staatliche und parastaatliche Behörden und Unternehmen die Kontrollsysteme haben, wie sie in der Privatwirtschaft schon längst an der Tagesordnung seien. Wenn er mit Privatwirtschaft aber Credit Suisse, Julius Bär, Raiffeisen, EY, Glencore, Syngenta oder die globalen IT- und Ölkonzerne gemeint hat, verzichten wir wohl besser auf solche Systeme. Die si


Einwurf 454: Parlamentarisches Lumpenpack
Das Volk soll sich an Coronavorschriften halten, das Parlament aber nicht: Das war für das charakter- und verantwortungslose Lumpenpack «dort oben» in Bern anscheinend selbstverständlich. Nun scheint der «Druck von der Strasse» aber doch noch zu wirken, und sie wollen mit einer «Gesetzesgrundlage» das Gesicht wahren. Als ob es nicht auch freiwillig ginge. Lektion I: Der Glaube an die Freiwilligkeit und der Krieg gegen den «bürokratischen Wahnsinn» werden nur dann kolportiert,


Einwurf 453: Politische Unternehmer
An einem Kongress hat der helvetische Eisklotz (siehe Einwurf 451) den Unternehmern «ins Gewissen» geredet: Sie sollen sich politisch wieder stärker engagieren. Täten sie das nicht, würden sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt ernsthaft gefährden. Ausserdem sagte er, was für die Wirtschaft gut sei, sei auch für die Gesellschaft gut. Grundsätzlich ist das alles in Ordnung und ganz im Sinn unserer Lebensphilosophie der «WPK-Balance», sowohl für Institutionen als auch für Einz