

Einwurf 316: Die Jahrhunderthalbzeiten der Weltgeschichte
Ein zugegeben ziemlich summarischer und eurozentrischer Blick auf die Weltgeschichte der so genannten Neuzeit legt nahe, dass die erste Hälfte eines Jahrhunderts jeweils von kriegerischen Fanatikern beherrscht war, während es in der zweiten dann eher versöhnlich zu und her ging. Im 16. Jahrhundert hatten wir vorerst einmal das Jeder-gegen-Jeden-Chaos rund um Kaiser Karl V. Die Habsburger führten nicht nur gegen die Franzosen Krieg, sondern gleich auch noch gegen die Türken. D


Einwurf 315: Unter Verrätern
Trump: Du bist ein Verräter. Bolton: Ist das jetzt ein Selbstgespräch? Trump: Wie kommst du denn darauf? Bolton: Weil du ein Verräter bist, nicht ich. Trump: Wie kommst du denn darauf? Bolton: Du hast dein Land verraten. Trump: Eben nicht ich, sondern du. Bolton: Wie kommst du denn darauf? Trump: Du schreibst dummes Zeug. Bolton: Egal, aber es stimmt. Trump: Egal, aber das macht man nicht. Bolton: Doch, das macht man, wenn die nationale Sicherheit auf dem Spiel steht. Trump:


Einwurf 314: Frau Jäger
Bis heute morgen habe ich nicht gewusst, wer Frau Jäger ist. Aber schliesslich lebe ich ja auch hinter dem Mond, und was die geniale geistige, intellektuelle, künstlerische, kreative und innovative Elite-Avantgarde unserer «Wendezeit» im Moment gerade verrichtet, geht völlig an mir vorbei. Immerhin weiss ich jetzt, dass Frau Jäger eindeutig dazugehört, und klar, ohne die fantastischen Social Media wie Twitter, Instagram, Facebook und Co. geht gar nichts. Als Influencerin ist


Einwurf 313: Fort Trump
Als Kompensation zu einem amerikanischen Truppenrückzug aus Deutschland ist das «Fort Trump» in Polen wieder in die Schlagzeilen geraten. Das macht durchaus «Sinn», und wir hätten dafür auch einen für Operationen zur Schaffung und zum Unterhalt von «Dreckslöchern» massgeschneiderten Standortvorschlag. Er beginnt mit A. und befindet sich in der Nähe von Krakau. Den Segen der (neuen und alten, lebendigen und toten) Päpste haben sie auf sicher, und jenen der Russen- und Kommunis


Einwurf 312: Das Selfie zum Bloomsday
Bis vor kurzem bluffte ich jeweils damit, dass mein Geburtstag mit dem Bloomsday zusammenfiel, und dazu erst noch mit dem Geburtstag von Jürgen Klopp. Dann habe ich aber festgestellt, dass ich von einem monströsen Gruselkabinett umzingelt bin. Vorgestern hatte Donald Trump Geburtstag, und das ausgerechnet noch an meinem Hochzeitstag. Gestern war Xi Jinping an der Reihe, und der hat sogar denselben Jahrgang wie ich. Am 19. Juni folgt Boris Johnson, und am gleichen Tag kam nich


Einwurf 311: Bulimie im Bundesgericht
Der Bundesgerichtspräsident macht sexistische Sprüche. Das darf er natürlich nicht. Aber adipöse und magersüchtige Richter/innen sind ein Thema, welches in geeigneter Form unbedingt behandelt werden muss. Das Geschlecht ist egal - es geht um die institutionelle Glaubwürdigkeit. Wer anderen die Leviten liest, sich selber aber nicht im Griff hat, wird nicht ernst genommen, Paragraphen hin oder her.


Einwurf 310: Endlösung Selbstzerfleischung
Wenn sich die amerikanischen Waffennarren mit ihren Knarren gegenseitig umbringen, ist das zwar nicht gerade vorbildlich, aber letztlich spricht doch mehr dafür als dagegen. Denn eine elegantere Methode, diese globalen Unruhestifter loszuwerden, kann man sich gar nicht vorstellen. Einfach bloss zuschauen. Bolton gegen Trump: Fantastisch! Für die gegenwärtige amerikanische Misere sind auch Friedrich Hayek und Milton Friedman in hohem Masse mitverantwortlich. Mit ihren Theorien


Einwurf 309: Denkmäler stürzen und ersetzen
Kolumbus: Denkmal bitte stehen lassen. Magellan, Livingstone, Stanley, Humboldt, Darwin und (vor allem) Nansen: Ebenfalls stehen lassen. Die haben keine grossflächigen Völkermorde veranstaltet, Wagner und Nietzsche auch nicht. Es gibt bessere Ziele: Cortés und Pizarro zum Beispiel, oder die Monarchen, in deren Dienst solche Leute standen. Ferry, Rhodes und Churchill sind auch nicht schlecht. Churchills Heiligenschein nervt schon seit Jahrzehnten. Wenn er sich nicht an Hitler


Einwurf 308: Der Corona-Paradigmawechsel
Vor Corona war die «Welt» überdreht, aufgekratzt oder gar durchgeknallt. Jetzt wird sie hoffentlich ein bisschen besonnener. «Zurück zur Normalität» ist Schwachsinn. Was abnormal war, soll nicht normal werden, und vielen scheint das nun doch irgendwie einzuleuchten. Erste positive Schritte «vorwärts zur Vernunft» zeichnen sich denn auch ab, zum Beispiel in der EU («Schuldengemeinschaft») und beim Klimaschutz. Sogar die Geizkragensekte unserer Nation, der Ständerat, ist jetzt


Einwurf 307: Die Neiddebatte
Wenn Sie sich für eine Sozialreform einsetzen, welche von Multimillionären ein paar Opfer abverlangt, können Sie sicher sein, dass man Ihnen vorwirft, sie seien bloss neidisch. Mit Verlaub: Neidisch auf wen? Auf Raffgierige? Auf Klimakiller? Auf Charakterlumpen? So ein Seich – wer möchte denn da schon «tauschen»? Oder andersherum: Neidisch veranlagt sind bloss diejenigen, welche solche Vorwürfe überhaupt kolportieren. Wer alle seine Tassen im Schrank hat, kommt erst gar nicht