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Einwurf 90: Patriotische Führung


Das muss man Theresa May lassen: Sie steht wenigstens zu ihrem «Scheiss», den sie mit der EU ausgehandelt hat. Die sieben Zwerge in Bern hingegen sind dazu nicht fähig. Stattdessen überlassen sie es den Parteien, sich vor den kommenden Wahlen mit ihrem Vertragsentwurf zu profilieren und ihn am Schluss dann auf den Mond zu schiessen.

Dabei ist dieser Entwurf gar nicht so schlecht, wenn man denn die an sich beste Lösung (EU-Beitritt mit vollen Rechten und Pflichten) ums Verrecken nicht will. Im Vergleich zum zunehmend riskanter werdenden Weiterwursteln auf der Basis der bisherigen bilateralen Pakete oder zum vertragslosen Zustand ist er sogar hervorragend. Das darin enthaltene Portiönchen Souveränitätsverlust und die von der EU erwartete Flexibilität bei der Unionsbürgerschaft und beim Lohnschutz sind keine Katastrophen. Die «Nachteile» der Vorlage (soweit es die überhaupt gibt) können auch mit «unilateralen» Massnahmen problemlos aufgefangen werden. Das muss der Öffentlichkeit aber klar übermittelt werden, sonst sind wir am Ende dann wirklich im Seich. Doch vielleicht wollen die sieben Zwerge diesen Seich sogar, damit wir endlich verstehen, was die patriotische Standhaftigkeit wert ist, von der sie auf Geheiss ihrer Einflüsterer ständig palavern. So hätten wir wenigstens diesbezüglich mal etwas mehr Licht im «Konkordanzchaos».

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