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Einwurf 60: Sozial-Zombies


Multinationale Unternehmen beherrschen die Politik, heisst es. Sie beherrschen aber auch das Privatleben, und das ist für freiheitliche Individualisten noch viel folgenreicher. Das zum Beispiel haben wir selber erlebt: 1) Freundschaften lösen sich auf, sobald man nicht mehr den gleichen oder einen gleichgesinnten bzw. gleichgeschalteten Arbeitgeber hat; 2) Der Nachbar erzählt dir rein gar nichts über seinen Job. Er sagt dir am Sonntagabend nicht einmal, wohin er am Montagmorgen fliegt. Allein schon das wäre ein Verbrechen gegen das Geschäftsgeheimnis und somit ein Karrierekiller: See-Villa weg, Jaguar weg, Geliebte weg, Frau weg, Elend.

Wo sind wir denn da? Okay, man begegnet sich im Turnverein oder im Frauentreff und palavert dort über Sport, Wellness und Gesundheit, Kinder und Enkel, Pferde, Hunde und Katzen, Ferien, Wetter, Essen und Trinken und dergleichen Zeugs. Nichts gegen das Blabla, das ist lustig und erholsam, aber alles gegen eine totalitäre «Konzern-Kultur», welche den religiösen, philosophischen, wissenschaftlichen, politischen und künstlerischen Dialog (explizit oder implizit) abstraft und Sozial-Zombies generiert. Diese Kultur ist dekadent und führt zu Apartheid und Krieg. Jeder einigermassen frei tickende Historiker wird das vorbehaltslos bestätigen, unabhängig von der «Schule», zu der er sich bekennt.

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