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Einwurf 68: Rote Laterne


In den USA werweissen sie gerade, ob der rüpelhafte Donald Trump der schlechteste Präsident sei, den sie je hatten. (Der beste war übrigens Jimmy Carter.) In der Schweiz kann man sich analog die Frage stellen, wer der schlechteste Bundesrat aller Zeiten war.

Für eine seriöse Antwort bräuchte es natürlich eine «wissenschaftliche» Beurteilungsmethode, welche unter anderem den jeweiligen «Zeitgeist» mitberücksichtigt. Wir wagen aber auch ohne sowas die Behauptung, der Favorit für die Rolle der «ewigen roten Laterne» sei Johann Schneider-Ammann. Nicht nur, weil er die Floskelrhetorik auf die Spitze treibt, sondern weil er sich mittlerweile bald mit allen wichtigen Leuten verkracht hat, mit denen er eigentlich konstruktiv, fundiert, gehaltvoll und transparent kommunizieren sollte. (Besonders frappant jetzt mit Bauern und Gewerkschaftern.) Klar hat das eine mit dem anderen zu tun, denn wer nichts als hohles Blabla hinauslässt, nimmt seine Gesprächspartner nicht ernst. Gewollt oder ungewollt spielt da überhaupt keine Rolle – auf die Wirkung kommt es an. Nur mit einflussreichen Grossunternehmern wird er sich nie verkrachen. Er ist eben ein «Sklave der Macht», und das ist wahrscheinlich der wichtigste Punkt in unserer «Disqualifikation». Ein souveräner Minister ist nämlich das pure Gegenteil davon.

Dass es ihm nicht ganz wohl ist dabei, sieht man ihm an. Bevor er zusammenklappt, müsste er jetzt eigentlich per sofort zurücktreten oder dann einen abrupten Kurswechsel vollziehen. Im zweiten Fall würden wir ihn natürlich von der Drohung mit der roten Laterne befreien und umgehend in eine Top-Position hinaufbefördern, im ersten könnte er immerhin noch vermeiden, Christoph Blocher zu beerben.

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