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Einwurf 106: ONS69 - SheToo

Aktualisiert: 29. Juli 2023


Seit Jahren suchte Benno eine Frau, aber er fand einfach keine. Irgendetwas machte er falsch; weder online noch offline kam er zum Ziel. Innerlich hatte er dieses schon längst aufgegeben, aber vor seinem 30. Geburtstag nahm er nochmals einen Anlauf. Sein Projekt: Sich auf längeren Bahnfahrten neben eine attraktive Frau setzen und sie nett grüssen, fertig. Nicht lächeln und auch nichts sagen - so hat es nie funktioniert, und jetzt mit MeToo sowieso nicht mehr. Die Risiken, die man dabei einging, waren viel zu gross geworden.

Anna sah echt toll aus, sie war elegant gekleidet und strahlte viel Intelligenz und noch mehr Selbstsicherheit aus. Aber auch sie erwiderte Bennos Gruss bloss mit einem wütenden Blick. «Du Schwein», dachte sie wohl, «du meinst, du könntest mich einfach so haben. Doch mit mir wird gar nichts. Deine Sorte ist zum Kotzen». Dann fingerte sie wieder an ihrem Smartphone herum, was denn sonst? Benno nahm es gelassen, alles schon gehabt, aber jetzt machte er von Anna heimlich ein Foto. Über die Gesichtserkennung würde er sie schon irgendwo finden, sagte er sich, und nach kaum einer Minute war es dann auch soweit.

Die Bilder, die Benno interessierten, befanden sich auf einer Plattform, die «Natursekt» hiess, und Annas Name dort war ONS69. Zuerst staunte er zwar über diesen Befund, denn auf Anhieb hätte er Anna überhaupt nicht als diese ONS69 erwartet. Aber ONS69 war kein Fake, das konnte er über die Fotos sicherstellen: Weder eine Männerfantasieerfindung noch eine virtuelle Hure mit einem schmierigen IT-Zuhälter aus einer grossen Villa an einem schönen See. Gut, völlig ausgeschlossen ist bekanntlich nichts, aber die da? Unmöglich.

Sie sei demnächst 30 Jahre alt, hatte Anna als ONS69 geschrieben, ihr Bildungsniveau war «Hochschule». «Perfekt», dachte Benno, «let’s go», und dann entspann sich dieser Dialog:

«Was versteht man unter einem «versauten devoten Luder?»»

«Frag nicht so blöd, wer bist du eigentlich?»

«Ich bin neu hier und habe keine Ahnung. Warum passen rosarote Titten und ein quadratischer Arsch zu hellgrünen Spermien und unrasierten Hämorrhoiden?»

«Spielt das eine Rolle?»

«Auf jeden Fall, und wie merkt man, dass man «dauergeil» ist?»

«Kannst du nicht lesen?»

«Doch, klar, deine Löcher sind «dauerfeucht», vor allem der Anus, wo du am liebsten gefickt wirst. Aber gleichzeitig soll ich in deiner saftigen Fotze deinen G-Punkt lecken und obendrein auf deiner läufigen Zunge abspritzen. Kann ich das bei dir mal üben?»

«Nein, mit Anfängern gebe ich mich nicht ab, verpiss dich».

«Nein, ich verpiss mich nicht, ich mache das alles jetzt einfach rein gedanklich, nur dass es dir mein dreckiger Schwanz trotzdem noch viel härter besorgt als die Eisenstange, die du anforderst».

«Wahnsinn, das gefällt mir! .... Wow, bist du eine Wucht! .... Nicht so schnell, Mensch, ich komme ja schon! .... Oh! ….»

«Wollen wir uns treffen?»

«Ja, sofort, mach einen Vorschlag».

«Hier im Zug, wir sitzen schon seit zehn Minuten dicht nebeneinander».

Das war’s dann aber. Anna schnellte auf, schnauzte Benno an: «Du Drecksau, du meinst, du könntest mich einfach so haben. Doch mit mir wird gar nichts. Deine Sorte ist zum Kotzen», und verzog sich in ein anderes Abteil.

Weitere zehn Minuten später hatte Benno für seinen 30. Geburtstag eine Reise nach Südostasien gebucht. Dort hatte er dann jeden Tag mehrmals herrlichen «Natursex», und ein paar Monate später heiratete er eine Vietnamesin. Die war zwar schon ziemlich devot, aber sicher nicht versaut. Sie hatte kein Hochschulniveau, aber auch das konnte sich ja noch ändern. Gratis war sie ebenfalls nicht, denn Benno musste ihre Familie unterstützen. Aber das tat er gerne, denn diese Frau hatte ihn von seinen Sorgen erlöst.

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