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Einwurf 161: Where is the Queen?


Aufgrund eines Gerichtsurteils dürfen die britischen Parlamentarier jetzt wieder in ihrem Unterhaus herumblöken («Nnjääää!»). Es ist ja schön, wenn die Gerichte noch wirkungsvoll für Ordnung sorgen können, doch als Boris Johnson die «Mutter aller Parlamente» in die Zwangsferien geschickt hat, war das nicht unbedingt sein schlechtester Entscheid. Diese Abgeordneten haben ja jahrelang ganz klar vordemonstriert, wie unfähig sie sind, ihr Land aus der Brexit-Kloake wieder heraus zu lotsen, wohin auch immer.

Aber das hat man halt von der kindischen Parteienwirtschaft, und was in Grossbritannien jetzt vorgeht, spielt sich auch in vielen anderen Staaten ab. Man merkt es einfach nicht so schnell, es sei denn, es komme, wie manchmal in Italien, gleich zu einer Schlägerei. In Israel wählen sie ja bald alle 3 Monate ein neues Parlament. Auch das ist ein Kasperletheater, worauf man lieber verzichten würde. In Österreich wird es kaum viel besser herauskommen, und wie das Parlament in der Schweiz die direkte Demokratie vernichtet, sehen wir jetzt wieder am Beispiel der Konzernverantwortungsinitiative. Eigentlich müsste man den Mafiaparteien in den Parlamenten strengstens verbieten, sich mit Volksinitiativen zu befassen. Sie machen die nämlich bloss kaputt, statt dass unverzüglich ohne Wenn und Aber darüber abgestimmt wird.

Zurück nach London: Sicher ist auch die Regierung des «Trump-Rüpels» Johnson nicht das Gelbe vom Ei. Aber wo ist eigentlich die Queen? Wozu ist die überhaupt da? Zum Dahocken, Zuschauen und Durchwinken? Kann sie nicht einmal sagen, man soll die Brexit-Abstimmung wiederholen? Oder geht es ihr wirklich bloss noch darum, ob ihr Ehemann einen Hund überfährt oder ob ihre Urenkel rosarote Windeln tragen und wurmstichige Äpfel (nicht) essen? Sie ist immerhin das Staatsoberhaupt der «Mutter aller Demokratien», oder sehen wir da etwas falsch?

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