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Einwurf 207: Jakobs Hundetraum III


Seit seinem zweiten markigen Hundetraum hatte Jakob Ruhe vor den Hunden. Aber dann kam eine gute Bekannte zu ihm und sagte ihm, sie hätte nun auch einen Hund. Darauf träumte sich Jakob im Wachzustand einen Ideenkatalog herbei, welcher ihm den Sinn des Hundebesitzes plausibel machen sollte.

Das Ergebnis in zwölf Sätzen:

  • Man hat zu viel Geld und gibt es deshalb für den Kauf eines Hundes und für dessen Unterhalt aus;

  • Man hat zu viel Zeit; ohne Hund wäre das Leben sterbenslangweilig;

  • Man liegt oder hockt rund um die Uhr im Bett, auf einem Stuhl und im Auto, darum braucht es für die körperliche Ertüchtigung einen Hund;

  • Man hat eine Wasch- und Putzobsession und kann die fortan unverdächtig mit dem Hund rechtfertigen;

  • Man führt ein «suboptimales» Sozialleben (mit Menschen), denn «es ist kompliziert»;

  • Man ist ein Fan der Einweg-Kommunikation; der Hund widerspricht nie, vor allem wenn man ihm Befehle erteilt;

  • Man übt sich mit dem Hund im Stellvertretungs- und Delegationsmanagement (Hundesitter, Einkäufe, Ferienheime….);

  • Man hat ein Flair für überzüchtete und verkrüppelte Tierarten;

  • Man vergöttert Gerüche, welche sich sowohl sinnlich als auch preislich eindeutig von französischen Luxusparfums unterscheiden, vor allem wenn der Hund nass ist;

  • Man findet es sexuell anregend, mit dem Hund Gassi zu gehen, in dessen dampfende Scheisse zu greifen und diese in einen Plastiksack zu befördern;

  • Man findet es mindestens so geil, Mitmenschen mit dem Hund zu belästigen und ihnen dann zu sagen, er wolle halt spielen;

  • Man findet es zwar nicht so geil, wenn der Hund jemanden beisst, aber wenn er es dann doch tut, zeigt man Herz und entschuldigt sich zutiefst erschüttert.

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