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Einwurf 258: Die Natur schlägt zurück

Aktualisiert: 16. Mai 2023


Coronavirus: Dass die Natur «zurückschlägt», haben wir schon beim «Club of Rome» gelesen («Die Grenzen des Wachstums», lange ist’s her). Darum nehmen wir auch jetzt alles ziemlich gelassen und weigern uns eisern, durchzudrehen. Die vielen Toten und die kaputte Wirtschaft sind zwar nicht lustig, aber irgendwann musste sowas ja kommen.

Der «Club of Rome» hat dargelegt, was bei einer massiven Störung der «Balance» von Weltbevölkerung, Industrialisierung, Umweltverschmutzung, Nahrungsmittelproduktion und Rohstoffausbeutung passiert. Wenn nur einer dieser fünf Faktoren aus dem Ruder gerät, reisst er die anderen automatisch mit. Von chinesischen Tiermärkten und von Schleuderpreis-Massentourismus ist zwar nicht direkt die Rede. Aber die Lektion ist klar: Der Krug geht zum Brunnen, bis er bricht. Religiöse Fanatiker palavern dann von biblischen Gottesstrafen.

Wir sind da ein bisschen nüchterner. Eines ist zwar sicher: Spätestens jetzt ist definitiv die «Postwachstumsgesellschaft» angesagt. Auf dem Weg dazu muss aber zuerst einmal das «Bruttoinlandprodukt», welches den hintersten destruktiven Seich einrechnet, auf den Misthaufen, und dann kommt das, was der «Club of Rome» erwartet: «Ein aussergewöhnliches Mass von Verständnis, Vorstellungskraft, politischem und moralischem Mut».

Dieses Mass ist nur mit «Top-down-Ethik» zu schaffen und nicht mit «Bottom-up-Technik». Für Nothilfen ist eine «ethische Technik» zwar wunderbar (Tests, Impfungen, Medikamente, Operationen, Künstliche Intelligenz, you name them). Aber die hechelt zwangsläufig «empirisch» stets bloss der Vergangenheit hinterher. Die «Postwachstumsgesellschaft» hingegen ist ein Zukunftsprogramm, und das einzige erfolgreiche Rezept für den Ausstieg aus der blödsinnigen ewigen «BIP-Wiederkunft» ist eine Mischung aus Optimismus, Geist, Kultur, Empathie und Solidarität: In einem «irdischen Gottesstaat» natürlich und nicht erst irgendwann irgendwo in einem obskuren «Jenseits». Sowohl die antiplatonischen Hohepriester der kaltherzigen «Rationalismusreligion» als auch die rechtsextremen Sektenführer aller Länder sehen das zwar anders, aber leider haben sie schon verloren.

Wir haben mit unserer hauseigenen «WPK-Balance» einen «Transitionsversuch» lanciert. Aber es gibt bestimmt noch viel bessere Vorschläge.

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