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Einwurf 347: Nobelpreise


Es war zu erwarten, dass dieses Jahr mehrere FRAUEN Nobelpreise erhalten. Ansonsten hat sich an der «inneramerikanischen Veranstaltung für alte Weisse» nicht viel geändert. Gut, damit die Kirche im Dorf bleibt, dürfen jeweils auch noch ein paar Europäer es bizzeli mitgewinnen. Anscheinend sind sie aber weder in Japan, noch in China, weder in Indien, noch in Russland, weder Südamerika noch in Afrika (dort erst recht nicht) in der Lage, preiswürdige Spitzenleistungen zu vollbringen.

Die Frage ist natürlich, was man darunter versteht. Wenn es darum geht, Grossinvestoren kostspielige Geschäftshindernisse aus dem Weg zu räumen, mit Elementarteilchen zu basteln oder in das menschliche Erbgut einzugreifen, haben ausseramerikanische Forscher praktisch keine Chancen. Anders wäre es wohl dann, wenn man die Kandidaturen auf den nachhaltigen Nutzen hin prüfen würde, den sie mit ihrer Arbeit in ihrer unmittelbaren Umgebung erzielen. Man könnte zum Beispiel ja auch FRAUEN und Institutionen auszeichnen, welche zeigen, wie man Krankheiten verhindert, statt bloss dem pharmazeutisch-industriellen Komplex zuzudienen. Und klar sind «Schwarze Löcher» auf eine Art faszinierend, aber eine Waschmaschine und ein Velo bringen mir eindeutig mehr Lebensqualität.

Beim Literaturpreis ist zum Glück etwas mehr «Diversität» vorhanden, dafür bleibt der Friedenspreis eine Lotterie mit dem organisierten Verbrechen. So gibt es zum Beispiel keinen einzigen Politiker, der keinen Dreck am Stecken hat, auch ein Nelson Mandela nicht. Sie würden daher jeweils besser irgendwelche einfachen FRAUEN aus irgendeiner peripheren Pampa beglücken, die ein Leben lang nichts anders machen als gewissenhaft und mit Herzblut für ihre Familie zu sorgen. Eine bessere Konfliktprävention kann man sich nämlich gar nicht vorstellen. Der diesjährige Friedenspreis geht aber in Ordnung; auch im Welternährungsprogramm arbeiten viele FRAUEN.

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