Einwurf 439: Direkte Demokratie mit Feuerwerk und Hunden
Die direkte Demokratie der Schweiz ist einfach umwerfend, obwohl sie ausserhalb von folkloristischen Gemeindeversammlungen und der destruktiven Referendumsnotbremse kaum mehr existiert. Denn das Parteienparlament ist mittlerweile zu einer ununterbrochen laufenden Maschine degeneriert, welche mit Verschleppungen, Vernehmlassungen, Gegenvorschlägen und Ablehnungsparolen systematisch innovative Volksinitiativen zu Gunsten des humanen Fortschritts vernichtet. (Innovativ hier nicht wie üblich im Sinn eines abgehobenen technischen Schnickschnacks, wonach kein Hahn geschrien hat, sondern im Interesse einer integralen und integrierten Lebensqualität.)
Eines der nächsten Vernichtungsgeschäfte des Parlaments wird die soeben angekündigte Initiative eines Hündelers sein, Feuerwerke zu verbieten. Das Ansinnen ist an sich nicht das schlechteste. Feuerwerke machen Lärm und verpesten die Luft. Aber sie erfreuen eben auch die kleinen und grossen Kinder. Darum schlagen wir nun diesen Deal vor: Wir unterstützen die Initiative unter der Bedingung, dass im gleichen Zug mit einer weiteren Initiative die Hundehaltung verboten wird. Denn Hunde machen ebenfalls Lärm, dazu verscheissen sie die Landschaft, sie belästigen und beissen unschuldige Menschen, sie jagen unschuldiges Wild und sie tragen zum Food Waste bei. «Give and take», nennt man das.
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