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Einwurf 449: Von Nazi- und Amerikaverstehern

Aktualisiert: 18. Okt. 2021


Wie geht man mit Nazis um? Für uns ist längst klar: Knüppelhart; die Geschichte darf sich nicht wiederholen. Andere aber sagen, sogar unter den Grünen: Man muss sie «verstehen» und «dort abholen, wo sie sind» (um sie irgendwie einsichtig zu machen). Wir wiederum sagen: Das bringt gar nichts, ist reine Energieverschwendung. Die lachen dich bloss aus und werfen dir vor, sie weichspülen zu wollen. Täten sie das nicht, wären sie ja gar keine Nazis.


Nazis verstehen heisst: Verständnis haben für keinen Pandemieschutz, keinen Klima- und Umweltschutz, keinen öffentlichen Verkehr, keine internationalen Beziehungen, keine Immigration und kein Asyl, keine Gleichstellung, keinen Fremdsprachenunterricht, keine Universitäten, keine Städte, dafür aber für Pol Pot und eine Sozialpolitik, welche nur sie selber subventioniert und sicher keine Künstler und Intellektuelle. Viel Vergnügen! Nein, mit solchen Leuten ist selbst das grösste Genie überfordert. Besser lässt man sie sich also gegenseitig die Köpfe einschlagen. Die wollen doch gar keinen Frieden, sondern nichts als den globalen Balkan.


Wie geht man nun aber mit den Transatlantikern um, welche, Afghanistan hin oder her, die Hegemonie und die Sonderrechte der USA verteidigen. Für uns ist auch hier klar: Ignorieren, sie wie Luft behandeln, denn ihre Haltung ist ebenfalls rückständig und hilft bloss noch realitätsfernen Vollidioten vom Stil Trump. Hegemonie heisst: Vom hohen Ross herab, asymmetrisch, unsympathisch, unempathisch, unsolidarisch, inhuman, ungerecht und somit auch undemokratisch - alles ist schlecht. Das bedeutet nicht, dass man Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen im Interesse der Power Balance einfach so hinnehmen muss. Unterstützen soll man aber – abgesehen von humanitärer Katastrophenhilfe – nur jene Bevölkerungssegmente, welche Reformen von unten und von innen angehen; alles andere ist Geldverschwendung und meistens ohnehin pure Korruption.


Die Amerikaner haben uns doch vor Hitler, Stalin und Mao gerettet. Haben sie das wirklich? Auf eine Art schon, aber sie haben uns diese Gesellen ja erst einmal beschert. Ohne sie und ihre auf Wettrüsten programmierte Waffenindustrie wären die damals nämlich gar nie so stark geworden. Alle unverblendeten und unbestechlichen Historiker/innen anerkennen das mittlerweile ohne jeden schwachsinnigen diplomatischen Vorbehalt.


Amerika verstehen heisst: Verständnis haben für eine grössenwahnsinnige, zentralistische Weltherrschaftsideologie (offiziell nennen sie das «Wertegemeinschaft»), die Vernichtung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und den Hass auf den Sozialstaat, offenen und versteckten sozialdarwinistischen Rassismus (weltweit und intern), Bündnisse mit Naziregierungen, -parteien und -terroristen, käufliche Demokratie (Permanenter Wahlkampf), missionarischen Fanatismus (Evangelikale Sekten, Israel-Lobby), atemlose, schrille und geschwätzige Propagandalawinen (CNN, Fox News, NYT), «vatikanische» Besserwisserei (Harvard, Yale, Chicago, MIT, Stanford), Paranoia, organisiertes Verbrechen und Genozide (Militärisch-industrieller Komplex, Geheimdienste), Geldgier (Wall Street, Hedge Funds, Goldman Sachs, Steueroasen), Technikwahn (Silicon Valley, NASA, Tesla, Blockchain), unersättliche Energiefresser (Öl-, Plastik-, Flugzeug- und Autoindustrie), Big Data-Monstren (Amazon, Google, Facebook, Apple, Microsoft), Kitsch (Las Vegas, Hollywood, Disney, Blech, Plastik), Schuldenwirtschaft, Konsumsucht, Drogensucht, Medikamentensucht, Spielsucht, Schiesswut (Amokläufe, NRA), Klimakiller, Lärm- und Dreckmaschinen (New York, Los Angeles), Luft-, Boden- und Wasservergiftung, Gentech-, Pestizid- und Antibiotikafrass, Adipositas (McDonalds, Coca Cola) usw., die Liste lässt sich beliebig verlängern. Keine Frage: Das ist höchstgradig geisteskrank, und trotzdem merken es immer noch viel zu wenige. Auch hier gilt: Finger weg; sie sollen sich selber zur Strecke bringen. Geübt haben sie das ja schon mal ein bisschen (am 6. Januar 2021 in Washington).

Was Nazi- und Amerikaversteher verbindet: Sie kriechen der schamlosen Rücksichtslosigkeit ihrer natürlichen Widersacher voll auf den Leim. Die Grünen wollen endlich dauerhaft mitregieren. Dagegen ist nichts einzuwenden, aber bitte nicht als Nazi- und als Amerikaversteher. Das kann die christlich-sozial-demokratische «Mitte» definitiv besser.

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