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Einwurf 573: Gruppe Wagner


Putin sagt, er müsse die Ukraine von den Nazis befreien. Auch die «Gruppe Wagner» hilft ihm dabei. Bei diesen Leuten handelt es sich aber um Hitlerverehrer. Da soll mal einer noch drauskommen. Okay, wenn jeder jedem einfach Hitler sagt, dann ist die Denkaufgabe nicht so schwer. Aber vielleicht gibt es bessere und schlechtere Hitler, oder es geht hier um etwas ganz anderes. Wir versuchen zu verstehen.


Das Verhältnis von Hitler zu Wagner ist legendär und kompliziert. Im 19. Jahrhundert war der Nationalismus «links», weil er sich gegen die multinationalen Monarchien wandte und die Demokratie vorantrieb. Auch Wagner ritt anfänglich auf dieser «Schillerlinie». («Jeder Nation ihr Freiheitsdrama» - in den «Koordinationskonferenzen» wollte Goethe nur die Niederlande.) Aber dann fand er wie sein «Rivale» Nietzsche immer grösseren Gefallen an der «Macht» seiner Sponsoren und Fans und schrieb tüchtig gegen jene an, welche diese «Macht» ihrerseits beanspruchten, zum Beispiel die Juden. Das war ganz klar verwerflich, aber deswegen war Wagner ebenso wenig wie Nietzsche oder auch Luther bereits ein Nazi. Nazis sind viel zu blöd, um die Stoffe und Botschaften dieser Leute begreifen zu können. Wir müssen das immer wieder sagen, weil wir alle drei (aus unterschiedlichen Gründen) zu den grössten Genies der Weltgeschichte zählen. (Den Herrn «Doktor» Goebbels hingegen hat der hinterste Löli auf der Stelle verstanden.)


Bei der russischen Wagner-Gruppe geht es um Macht und um überhaupt nichts anderes: In der Ukraine, in Syrien, in Mali, am Nordpol, wie’s gerade kommt. Sie hätten sich auch Nietzsche-Gruppe taufen können («Übermensch»). Oder Attila, oder Dschingis-Chan. Aber das hätte wohl allzu barbarisch getönt, denn schliesslich kämpft man für die Zivilisation. Wer’s glaubt….

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