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Einwurf 592: Ueli Maurer: Dumm, fies und feig

Aktualisiert: 3. Okt. 2022


Nach seinem Rücktritt wird Ueli Maurer nun praktisch unisono über den grünen Klee gelobt. Das ist doch erstaunlich, nachdem man ihn jahrelang zu Recht hart kritisiert hatte. Gut, vielleicht sind viele auch einfach froh, ihn endlich loszuhaben. Klar war er burschikos, rustikal, kumpelhaft und «volksnah» - was immer das sei, denn das Volk besteht nicht nur aus Schwingern und Schafhirten. Aber er war eben auch dumm, fies und feig.


Dumm ist zum Beispiel ein Minister, wenn er behauptet, unsere Medien seien «links». Dass die seit dem Ukrainekrieg zuweilen sogar unausstehlich USA-servilen NZZ, TA-Media, CH-Media, Ringier und Weltwoche linke Konzerne sein sollen, kommt ja nicht einmal einem geistig Beeinträchtigten in den Sinn. Und die lokalen Käseblätter sind es bekanntlich erst recht nicht – das wäre Selbstmord. Allein die WOZ ist links, sonst niemand (von grösserer Bedeutung). Und die SRG darf es ja gar nicht sein, selbst wenn sie es wollte.


Dumm ist heutzutage auch ein Minister, der nicht Englisch kann, sorry.


Fies ist ein Minister, wenn er sagt, sein/e Nachfolger/in solle bitte kein «Es» sein. Da hat er nicht nur die gesellschaftliche Entwicklung verschlafen, sondern diskriminiert absolut «volksfern» Personen, die mit dem bipolaren Mann-Frau-Manichäismus nichts anfangen können. Als seien sie Kriegsverbrecher.


Feig ist ein Volksvertreter, der sich ausnahmslos immer hinter die Interessen mächtiger Konzerne und Milliardäre stellt, denen sicher nicht das Allgemeinwohl zuvorderst steht, sondern die Raffgier (und dazu gebetsmühlenhaft den Schwachsinn von den «Arbeitsplätzen» herunterleiert).


Praktisch unisono heisst es nun auch wieder, dass die SVP einen «unbestrittenen» Anspruch auf zwei Bundesratssitze habe. Der Rauswurf einer Partei, welche konstant das politische Klima vergiftet und für den grossflächigen helvetischen Reformstau die Hauptverantwortung trägt, ist kein Thema. Es darf also munter weiterpalavert werden; das bringt viel Sitzungsgeld und Medienpräsenz. Ein Zahnarzt freut sich ja auch über seine Kunden, die ihre Zähne nicht putzen, selbst wenn er ihnen immer wieder erklärt, dass und wie sie das eigentlich tun sollten. So gesehen ist auch die aktuelle Ueli-Lobhudelei nichts als logisch.

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