
Einwurf 17: WEF
Es war schon komisch, wie ehrfürchtig und ergeben unsere sonst immer so souveränitätsversessenen wackeren Eidgenossen das rücksichtslos-geisteskranke Getue der amerikanischen Sicherheitskräfte vor und während dieses Trump-Besuchs hingenommen haben. Als sei es um einen Jahrhundertheiligen oder gar um einen ausserirdischen Halbgott gegangen. Dabei ist er nichts als ein grobschlächtiges Trampeltier aus dem Dunstkreis der italo-amerikanischen Bau- und Immobilienmafia und von stal

Einwurf 16: Verhältnisblödsinn
Wer gesellschaftskritisch denkt, Rückgrat beweist, Skandale enthüllt und die Staats- und Wirtschaftswelt humanisieren will, wird in diesen Zeiten rasend schnell verachtet, beschnüffelt oder gar als potenzieller Terrorist denunziert. (Dagegen ist die Bezeichnung «nutzloser Schmarotzer» direkt ein Kompliment.) Wer hingegen mit dem organisierten Verbrechen kooperiert und rechtsextremen Schund verzapft, wird als Volksheld bewundert und in politische Ämter gewählt. (Zu denen gehör

Einwurf 15: Führungserfahrung
Wenn sich jemand für eine Führungsfunktion bewirbt, heisst es immer, er/sie müsse bereits Führungserfahrung haben. Die Forderung ist aber schwach, denn wenn man eine Umfrage über die Qualität von Vorgesetzten macht, kommt regelmässig jeder Zweite schlecht bis miserabel weg. Und die will man dann diskussionslos «nach oben wegbefördern»? (Leider geschieht das viel zu oft.) Andererseits gibt es überall viele führungstalentierte «Spätzünder», die sich lange bewusst nie für Führun

Einwurf 14: Bildungsmarkt
Ein Marktfanatikerleben ist nicht immer lustig, zum Beispiel dort, wo der «Markt» statt MINT-Genies lauter nutzlose Philosophen hinausspuckt. Was soll man da machen? Die ehrliche Antwort wäre: «Markt» nur dort, wo er mir passt, sonst eben Diktat. Man könnte sich aber auch fragen, warum bei uns der «Markt» der Philosophen («Phileiner») anscheinend so sexy ist und der MINT-«Markt» eher nicht. Dazu gibt es nämlich mehrere handfeste Erklärungen, aber man muss sie dann auch wahrha

Einwurf 13: Durchsetzungsinitiativen
Wissen Sie noch, was «Durchsetzungsinitiativen» sind? Das sind bürokratische Leerläufe, die von genau jenen Leuten angezettelt werden, welche ständig über aufgeblähte Staatsverwaltungen schimpfen und sich mit allen Mitteln gegen die Einrichtung von Verfassungsgerichten sträuben. Völlig absurdes Zeug also.

Einwurf 12: Harvardismus
Harvard gut, alles gut? Hatten wir das früher nicht auch schon? Klar doch, im Vatikan, nur geht es in Harvard jetzt nicht mehr um religiöse Dogmen, sondern um intellektuelle und betriebswirtschaftliche «Leadership». Und für das ewigwährende Top-Ranking von Harvard braucht es auch keinen lieben Gott mehr, denn dank der Alumni, der Weltsprache Englisch und der Masse an Medienzitaten ist dieses sozusagen ein Selbstläufer geworden. So baut Harvard seinen Spitzenplatz im amerikani

Einwurf 11: Allianzen
Je kompetenter und engagierter Sie sind, desto eher riskieren Sie, dass man Sie aus irgendwelchen Gründen nicht mag. Wie reagieren Sie jetzt? Es gibt mehrere Möglichkeiten, je nach gesellschaftlicher Position und individuellem Selbstbewusstsein: Brechstange, Wut, Kuhhandel, Kompromiss, Ignoranz, Frustration, Resignation…. Aber das sind keine Lösungen. Wenn Sie wirklich gut und fleissig sind, dann hören Sie doch ganz einfach auf, sich mit pingeligen Rechthabern und unheilbaren

Einwurf 10: Trumponomics
Trump freut sich über die Repatriierung von Apple-Milliarden. Doch diese Mahlzeit ist noch nicht gegessen, und selbst wenn das Manöver gelingt, kann die Firma die nach den mickrigen Steuern übrigbleibenden Summen ja einfach an seine Aktionäre und Angestellten verteilen. Das hiesse: Noch mehr Superreiche und weiterhin nur Brosamen für die Armen. Aber die sind ja masochistisch genug, das gar nicht wahrhaben zu wollen. Hauptsache, ihr Präsident hat ein grosses Maul. Andererseits

Einwurf 9: Einwürfe
Was machen Sie, wenn Sie unsere Einwürfe gut finden, sich aber nicht getrauen, öffentlich dazu zu stehen? Dann sagen Sie, es habe da stets ein paar "interessante Ansätze" drin, nur werde halt oft "masslos übertrieben", die Optik sei "ziemlich einseitig" und die sprachliche Formulierung meistens "zu radikal". Kennen wir doch, ja?

Einwurf 8: Steuerbetrug
Dass Parlamente nichts wert sind (Einwurf 7), beweist der Entscheid, das Steuerbetrugs-Bankgeheimnis im Inland aufrecht zu erhalten. Hier sind Riesensummen und nicht nur ein paar handverlesene schwarze Schafe im Spiel; das wissen wir jetzt nach der Selbstanzeigelawine aufgrund des «automatischen Informationsaustausches» (AIA) mit dem Ausland, und diese ist ja nur die Spitze eines Eisbergs. Die Parlamentarier wurden von der Finanzmafia bestochen (zumindest ideologisch….). Dies