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Einwurf 86: Wirtschaftsförderung


Wenn man Unternehmer und Politiker fragt, wie die Wirtschaft «gefördert» werden soll, dann palavern sie von Globalisierung, freien Märkten, Rahmenbedingungen, Infrastruktur, Innovation, Digitalisierung, Spitzentechnologien, attraktiven Arbeitsplätzen, niedrigen Steuern und unbürokratischen Prozessen. Die übliche Phrasendrescherei. Gesellschaftliche und ökologische Verantwortung kommen da praktisch nie vor, und das macht doch misstrauisch. Denn hinter dem Palaver steckt das McKinsey-Rezept, das die ganze Welt verseucht und das von PWC, KPMG, EY und Co. munter auf die Spitze getrieben wird: Möglichst niedrige Löhne, möglichst keine Steuern, möglichst keine Gesetze, dafür jede Menge Nazi-Produkte (Waffen, Drogen, dreckige Energie, noch dreckigere Rohstoffe usw.). Die Reputation der Kundschaft ist egal (siehe soeben wieder McKinsey und Saudi-Arabien im Fall Kashoggi), Hauptsache, sie zahlt und dient der Forcierung einer angelsächsisch geprägten, selbstherrlich abgeschotteten «Parallelwelt».

Dabei ist die beste Wirtschaftsförderung immer noch eine hohe Kaufkraft der dank einer ökologisch intakten Lebenswelt gesund und stark gehaltenen Gesamtbevölkerung. Mehr «Kundenorientierung» geht gar nicht. Den GAU dagegen haben wir dann, wenn einer alles besitzt und alle übrigen überhaupt nichts. Dann nützt alle «Förderung» nichts mehr, weil es die «Wirtschaft» nämlich gar nicht mehr gibt. Folglich ist eine gleichmässige Kaufkraftverteilung der Idealzustand. Dahin muss man sich bewegen, wenn man die Wirtschaft fördern will. Das ist zwar eine utopische Zielsetzung, aber wer sie von vornherein abschreibt, schreibt letztlich auch die Wirtschaftsförderung ab.

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