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Einwurf 197: Die Epressungsmaschine II


Die Erpressungsmaschine, die wir im Einwurf 194 vorgestellt haben, kann, wenn ihre Besitzer das wollen, auch ein zweites Massengift absondern. Es nennt sich «Bürokratiemonster». Auch dieses Gift wird gerne gegen Reformprojekte versprüht, welche die Sozial- und die Umweltgesetzgebung modernisieren möchten. Als Zusatzstoff verwenden die Maschinisten dabei jeweils noch die Phrase, das bestehende System habe sich «grundsätzlich bewährt» und dürfe nicht wegen ein paar ärgerlichen Einzelvorkommnissen über den Haufen geworfen werden.

Auch dieses Gift ist so wirksam und unglaubwürdig wie dasjenige mit den gefährdeten Arbeitsplätzen. Denn die grössten Bürokratiemonstren haben wir ganz klar bei den Steuern, den Sozialversicherungen, der Landwirtschaft und der Armee. Dazu kommen die «Kollateralschäden» des kleinkarierten Föderalismuswahns (Lasten- und Finanzausgleich, Regionalhilfe, gemeinsame Verantwortungen, Kantonskonferenzen, Konkordate, Zweckverbände, Vollzugsdelegation usw.) Diese Monstren sind weder links noch grün, sondern alle auf «bürgerlichen» Miststöcken gewachsen. Merke: Es geht nicht um die Bürokratie an sich, sondern darum, wem sie zudient. Der Steuerdschungel zum Beispiel ist so dicht, dass man entweder wahnsinnig wird oder dann halt eben raffgierige Treuhänder füttert.

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