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Einwurf 401: Der Teflon-Präsident und seine Folklore-Opposition

Aktualisiert: 4. Mai 2021


Im Zuge des Abtritts von Herrn Rohner als VR-Präsident der Credit Suisse hat sich Krethi und Plethi die Frage gestellt, warum der Kerl eine halbe Ewigkeit lang unantastbar gewesen war, wo seine Bank doch eine Scheisse nach der anderen gebaut hat. Die Antwort ist, dass er sich namentlich vor den Generalversammlungen immer geschickt abgesichert hat. So wusste er von vornherein, dass er überall dort, wo es kritisch werden konnte, Stimmenmehrheiten hinter sich hatte. (Dass das nicht ohne Konzessionen oder «Gegengeschäfte» ging, ist ja wohl klar, aber von denen erfuhr man natürlich nichts.)


So konnte er sich nicht nur durch die Jahre mogeln, sondern sogar noch den Verständnisvollen spielen. Der Dialog mit den Kleinaktionären sei sehr wichtig für ihn und die Bank, hiess es dann, man nehme jede Kritik ernst. Gut, vielleicht hat das sogar gestimmt; genützt hat es allerdings gar nichts, weder den Kleinaktionären noch erst recht nicht den Opfern der (legalen und illegalen) organisierten Kriminalität weltweit.


Kritische Kleinaktionäre müssen sich entscheiden: Entweder sie verkaufen ihre CS-Aktien (und diejenigen anderer «nicht-nachhaltiger» Grosskonzerne, was eigentlich konsequent wäre) oder sie beginnen ebenfalls, sich mit den mächtigen Investoren und ihrer Vertreter «auszutauschen». Daneben schalten sie investigative Expertisen, welche die Medien mobilisieren und nehmen so die Konzerne in die Zange. Die schon immer auf die Gipfeli-Bratwurst-Zweierli-Bhaltis-Füdlibürger ausgerichtete GV-Folklore eignet sich definitiv nicht mehr dafür (tat sie das je überhaupt?), und wenn die jetzt der Coronapandemie zum Opfer gefallen ist, ist das nicht nur völlig wurscht, sondern geradezu wohltuend und vor allem die Gelegenheit für einen zeitgemässen Strategiewechsel.



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