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Einwurf 652: Unheiliges Land

Aktualisiert: 23. Dez. 2023

In der Weihnachtszeit reden sie landauf landab wieder vom «Heiligen Land». Ein totaler Witz, wenn man bedenkt, was dort gegenwärtig abläuft. Unheiliger geht ja wohl nicht mehr. Ein israelischer Minister hat unlängst einmal kolportiert, man sollte die Palästinenser mit Atomwaffen traktieren, und man ist immer mehr versucht, ihm Recht zu geben. Unter einer Bedingung allerdings: Dass man mit seinesgleichen auch so verfährt.

 

Im Ernst: In diesem unheiligen Inferno kann keiner sagen, er sei unschuldig, weder die direkt Beteiligten noch deren Entourage, die bis in die USA hinüberreicht. Fest steht auch, dass wer sich für die Schwachen und die Armen einsetzt (Frauen, Kinder, Alte….), im «Heiligen Land» keine Chancen hat. Man könnte an der Menschheit verzweifeln, aber zum Glück sind nicht alle so unheilig wie die Bewohner des «Heiligen Landes».

 

Ich habe versucht, für dieses Land einen eigenen Friedensplan zu entwerfen. (Siehe Einwurf 644; ergänzend dazu könnte man die palästinensischen Terroristen und die israelischen Nazis gemeinsam auf St. Helena verfrachten.) Auch Herr Erdogan aus der Türkei – langsam beginnt er mir echt zu gefallen - hat so seine Ideen. Er degradiert den Sicherheitsrat der UNO zu einer Filiale des israelischen Aussenministeriums und will ihn grundlegend reformieren. Das wollten aber schon viele. Daher würde er besser gleich eine «Konkurrenz-UNO» gründen, mit den BRICS und so: Mit Eurasien (Russland), mit ganz Asien ausser Japan und Korea, mit ganz Afrika, mit ganz Lateinamerika und mit jenen Europäern, die den Mut haben, ebenfalls mitzumachen. Warum eigentlich nicht?   

 

Das Palästina-Inferno ist zweifellos ein Beweis für die These, dass Religionen Kriege beflügeln. Nur: Die Religionen bringt man nicht weg. Man muss daher auf die guten Seiten der Religionen setzen, jene, die den Frieden beflügeln. So bleibt die Nächstenliebe immer aktuell, auch wenn sie da und dort schon einen sehr, sehr schweren Stand hat, insbesondere im «Heiligen Land».

 

(Nb: Wissen Sie, wer ein Antisemit ist? Ich auch nicht (mehr). Die derzeit gängigste Definition ist: Jemand, der die israelische Regierung kritisiert. Weil das aber auch viele Juden tun, ist diese Definition schon ziemlich bemerkenswert. Auf Rang zwei: Jemand, der nicht in jedem zweiten Satz unmissverständlich klarstellt, dass der Hamas-Terrorismus hinter dem Holocaust das grösste Verbrechen sei, das in der Geschichte der Menschheit je stattgefunden hat. Auf Rang drei: Wer sagt, ohne das Gaza-Ghetto hätte das Hamas-Massaker vom vergangenen Oktober gar nicht stattgefunden. Oder ganz generell: Alle jene, die, wie ich hier, auf die Idee kommen, solche Sachen überhaupt zu publizieren.) 

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