Einwurf 654: Medienkonsum 2024
Aktualisiert: 4. Jan.
Es heisst, die Leute hätten von der pausenlosen Kriegs- und Krisenberichterstattung die Nase voll und würden dieses Zeug zusehends ignorieren. Das ist an sich verständlich, aber einfach so den Kopf in den Sand stecken….?
Mit Boykotten schadet man sich selber, und systematisches Journalisten-Bashing zeugt von schlechtem Geschmack, intellektuellen Defiziten und Lust auf Alleinherrschaft. Gezielte Selektion ist daher viel besser. Ich mache es so:
Mein alltägliches «Basiswissen» entziehe ich den wichtigsten Informationssendungen von Radio SRF 1 (Nachrichten, Rendez-vous, Echo der Zeit). In dieser Hinsicht gibt es trotz den dort herrschenden «Einordnungsobsessionen» und den chronischen Belästigungen durch schwachsinnige Verkehrsmeldungen nichts Besseres.
Für «Regionales», Sport, Kultur und Wissenschaft konsultiere ich «Tages-Anzeiger» und «NZZ am Sonntag». Was die über Politik und Wirtschaft schreiben, landet hingegen umgehend und ungelesen in der Entsorgung. Mit Hofberichten und ideologischem Schrott über die Ukraine, Palästina, Taiwan usw. und vor allem mit dem dauerhaften USA-Flächenbombardement (Präsidentschaftswahlen!) lasse ich mich nicht mehr zudecken. Ich bin kein rassistischer, angelsächsischer Klimakiller.
Grundsätzlich und glaubwürdig investigativ ist eigentlich nur die profiliert linke «WOZ». Da ist praktisch alles lesbar, nur haben sie im Kulturteil von zeitlosen Klassikern anscheinend keine Ahnung und bevorzugen auffallend irgendwelche Grassroots-Eintagesfliegen.
Ergänzend mache ich mich im anthroposophisch und esoterisch angehauchten «Zeitpunkt» schlau. Der ist echt kreativ und passt auch nicht in das Schema des Links-Rechts-Kindergartens. Es gibt aber auch dort ideologischen Schrott, vor allem zum Thema Corona. Da haben sie sich mit Granny-Killern und anderen Exit-Beschleunigern zusammengerottet.
Mein Fernsehkonsum beschränkt sich auf Sport und Kultur. In das bescheuerte Parteien-Palaver der «Arena» vom Freitagabend müsste man mich buchstäblich hineinfoltern. Und die Social Media der amerikanischen IT-Monstren boykottiere ich nun effektiv. Wer Twitter/X als Sprachrohr benützt, ist reif für die «Psychi» und nicht für meine Hirnzellen. Für die gibt es stattdessen themenübergreifend hervorragende Sachbücher.
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