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Einwurf 146: Der Businessplan der Neulehrer


Normalerweise schmücken wir uns nicht mit fremden Federn, aber bei der Kolumne, die am 4.9.2019 in den «Schaffhauser Nachrichten» (Seite 2) erschienen ist, machen wir eine Ausnahme. Wir hätten zum «Lehrplan 21» nichts Besseres schreiben können. (Solche Überlegungen muss sich schliesslich auch Platon gemacht haben, als er sich mit Sokrates befasste.) Vor allem diejenigen, die ihre Berufskarriere im pädagogischen Bereich planen und bis zur ultimativen Abholzung und Vergüselung Arbeitsblätter produzieren wollen, sollten das unbedingt gelesen haben:

«Die Schaffhauser Volksschule funktioniert seit ein paar Wochen mit dem Lehrplan 21. Was niemand weiss: Bereits werden die nächsten Lehrpläne ausgeheckt.

Lehrplan 2029: Nicht mehr Wissen oder Kompetenzen stehen im Vordergrund, sondern der Spieltrieb. Pädagogen sprechen von «institutionsbasiertem Erfahrungserwerb». Die Schulfächer werden abgeschafft, das Kind entscheidet, was es lernen will. Ein Stundenplan sieht etwa so aus: 8 bis 12 Uhr: Gamen. 13 bis 14 Uhr: Online-Shopping und im Wald spielen. Die Lehrkraft beobachtet dabei die Schüler und schreibt über jeden wöchentlich einen 20-seitigen Bericht.

Lehrplan 2039: Das Kind lernt zuhause, so wie auch alle Eltern von zuhause aus arbeiten. Via eingepflanztem Computer-chip ist es mit einem Lerncoach verbunden, den es um Rat fragen kann, wenn es Lust dazu verspürt. Das spart teure Schulhäuser und Lehrpersonen. Das Lerncoaching wird an spezialisierte chinesische Edutech-Firmen ausgelagert.

Lehrplan 2049: Nachdem die Pisa-Ergebnisse in den Keller abgesackt sind, müssen die Kinder in Gesamtschulen auf dem Land Wissensstoff pauken. Den Beruf des Lehrers übernehmen Greise, die sich noch erinnern, was Mathematik, Französisch und Geschichte ist».

Damit wünschen wir weiterhin viel Vergnügen an der PH!

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